Pressemitteilungen
Zauberhafte Nacht der Klänge in der Universität Bielefeld (Nr. 71/2004)
Die Architektur der Universität Bielefeld wird am Freitag, dem 7. Mai, musikalisch zum Leben erweckt. Um 21 Uhr beginnt die "Nacht der Klänge". Wo tagsüber mehr oder weniger nüchterne Wissenschaft gelehrt wird, treiben dann sonderbare Gestalten ihr Unwesen. Das ganze Haus wird bespielt, wobei die Akteure - Studierende und Lehrende verschiedener Fakultäten und einige Gastmusiker - auch bis in die letzten Winkel der Universität vordringen. "Hier war ich ja noch nie!" wird so mancher feststellen, der dachte, er kenne das Universitätsgebäude. Schon an der Stadtbahnhaltestelle Universität werden die Besucherinnen und Besucher musikalisch empfangen, von dem "Straßenmusiker" Werner Höra, der eigentlich Molekulare Biotechnologie studiert. Über die Brücke geleitet dann die Sängerin Anke Züllich-Lisken die Besucher mit ihrer Inszenierung "Usus: Uni saugt - Uni spuckt" ins Innere.
Hier sind dem musikalischen Zauber keine Grenzen gesetzt. Der Bielefelder Musiker und Komponist Professor Gerhard Lisken hat mit Mitgliedern des Universitätschors, des Hochschulorchesters und der UniBigband die eigens für diese Nacht komponierte Klangcollage "O-Wall-Halla" einstudiert und zieht mit den Musikerinnen und Musikern und dem Publikum durch die zentrale Halle. Diese wird vollends zum Konzertsaal, wenn das renommierte Blechbläserensemble "Philharmonic Brass" unter der Leitung von Hans-Joachim Knoke von der Galerie herunter Kompositionen von Bach und Händel bis Glenn Miller und Duke Ellington sowie eigenen Improvisationen spielt. Hans-Hermann Rösch zeichnet mit seiner UniBigband akustisch Stimmungen nach, die hier sonst tagtäglich erlebt werden. Ein paar Meter weiter erzählen Sportstudentinnen und-studenten turnerisch und tänzerisch die Geschichte "Alice in Wonder", während zwei Pantomimen des Bielefelder Pantomimetheaters "Quiet" an die inneren Klänge der Zuhörer appellieren. Im Schwimmbad erklingt japanische Musik auf der Bambusflöte Shakuhachi, gespielt von dem Juniorprofessor der Abteilung Kunst und Musik, Dr. Bernd Clausen, in Begleitung von Shinji Ishioka an dem Saiteninstrument Koto. Selbst die Bibliothek, normalerweise Ort der Ruhe, wird in ein musikalisches Spielbrett verwandelt: Neun graphische Notationsvorlagen aus den Songbooks von John Cage werden durch Würfeln immer wieder neu komponiert.
Ob Mathematik im Fahrstuhl, Undergroundmusik und Improvisationen auf dem Uni-Sperrmüll im Untergeschoss oder rhythmische Sambaklänge auf der Außenterrasse - in dieser Nacht wird das Universitätsgebäude zu einem Klangkunstwerk. Galerien und Treppenhäuser, Hörsäle und Innenhöfe werden zu Konzertstätten, Architektur wird erlebbar. "Ein roter Faden führt die Besucher durch das Universitätsgebäude, so dass sich niemand in den weitläufigen Gängen verirren wird", erläutert Professor Klaus-Ove Kahrmann vom Ästhetischen Zentrum der Universität Bielefeld, das diese Nacht veranstaltet. Der Eintritt ist frei: "Wir freuen uns aber über die freiwillige Spende eines Kultureuros", wie Kahrmann einräumt. Punkt Mitternacht, wenn alle Musiker ein gemeinsames "a" anstimmen, ist der nächtliche Spuk vorbei und die Wissenschaft kann wieder Einzug halten.
"Nacht der Klänge" am Freitag, dem 7. Mai, von 21 bis 24 Uhr (Straßenbahnlinie 4 bis Haltestelle Universität). Eine Veranstaltung des Ästhetischen Zentrums der Universität Bielefeld, mit freundlicher Unterstützung der Bielefelder Philharmoniker, der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft und des Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur an der Universität Bielefeld. Vollständiges Programm unter www.uni-bielefeld.de/kultur (Musik).
Kontakt und weitere Informationen: Ästhetisches Zentrum der Universität Bielefeld, Dr. Heike Piehler, Wissenschaftliche Projektleiterin, Tel. 0521/106-3067.