Pressemitteilungen
"Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden" (Nr. 181/2007)
Einladung zur ZiF: public lecture mit dem bekannten Erinnerungs- und Gewaltforscher Harald Welzer
"Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden" - so lautet das Thema des öffentlichen Abendvortrages von Harald Welzer am 21. November um 18.30 Uhr im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld.
Der Vernichtungskrieg und der Holocaust benötigten, wie andere Völkermorde auch, eine Menge Menschen, die sich für das Töten von anderen entscheiden mussten. Bis heute ist die Frage ungeklärt, wie es möglich ist, dass Menschen zu Massenmördern werden können, die selbst noch wenige Monate zuvor selber nicht geglaubt hätten, dass sie jemals zu so etwas in der Lage wären. Der Vortrag untersucht, wie Tötungsbereitschaft erzeugt wird, welche soziale und professionelle Dynamik arbeitsteiliges Morden entfaltet und wie das Töten innerhalb weniger Wochen zu einer Arbeit werden kann, die erledigt wird wie jede andere auch.
Prof. Dr. Harald Welzer, geboren 1958, ist Direktor des Center for Interdisciplinary Memory Research am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen sowie Forschungsprofessor für Sozialpsychologie an der Universität Witten/Herdecke und forscht über Erinnerung, Tradierung und Gewalt.
Insbesondere mit seinen Veröffentlichungen Verweilen beim Grauen. Essays zum wissenschaftlichen Umgang mit dem Holocaust (1997); Opa war kein Nazi. Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis (2002); Das kommunikative Gedächtnis. Eine Theorie der Erinnerung (2005); Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden (2005) ist er auch weit über die Fachkreise hinaus bekannt geworden.
Die ZiF: public lecture mit Harald Welzer setzt die Reihe öffentlicher Vorträge internationaler Spitzenforscher fort, in der sich bislang bereits u.a. Frans de Waal, Manfred Spitzer, Michael Tomasello und Angela Friederici präsentierten.
Ab 18.00 Uhr steht Harald Welzer für ein Pressegespräch zur Verfügung.
Kontakt:
ZiF: Tagungsbüro, Tel.: 0521-106 27 68/69;
E-Mail:
marina.hoffmann@uni-bielefeld.de und
trixi.valentin@uni-bielefeld.de