Pressemitteilungen
Wichtige Beiträge zur Verbesserung der Pflege in Deutschland (Nr. 109/2005)
Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld feiert zehnjähriges Bestehen
Immer wieder dringen Probleme im Zusammenhang mit der Pflege von alten und chronisch kranken Menschen an die Öffentlichkeit. Der insgesamt verbesserungswürdigen Pflegesituation in Deutschland steht eine noch schwach entwickelte Forschung zur Verbesserung der Pflege gegenüber. Um dies zu ändern, wurde vor zehn Jahren das der Fakultät für Gesundheitswissenschaften angegliederte Institut für Pflegewissenschaft (IPW) an der Universität Bielefeld gegründet. Es ist eines der ersten universitären pflegewissenschaftlichen Institute in Deutschland. Mit dem Jubiläum des Instituts, das am 8. Juni in der Stadthalle Bielefeld gefeiert wird, hat faktisch zugleich ein neues wissenschaftliches Fachgebiet Geburtstag. Dazu die Institutsleiterin Prof. Dr. Doris Schaeffer: "Als das IPW gegründet wurde, waren die Vorstellungen davon, was Pflegewissenschaft ist und wie und wohin sich dieses neue Wissenschaftsgebiet entwickeln soll, noch sehr vage. Zugleich aber waren die Erwartungen überaus hoch, denn der Problem- und Reformdruck in der Pflege war bereits groß. Anders als vor zehn Jahren ist die Wichtigkeit dieses Versorgungssektors mittlerweile ins gesellschaftliche Bewusstsein gerückt. Auf den Gebieten der stationären Langzeitversorgung, der ambulanten Pflege und der Bewältigung chronischer Krankheit hat sich das Institut für Pflegewissenschaft mittlerweile profiliert und wichtige, viel beachtete Studien durchgeführt. Insgesamt kann das IPW eine stattliche Forschungsbilanz aufweisen. In seiner zehnjährigen Existenz hat es ca. 30 Forschungsprojekte mit einem Fördervolumen von 2,6 Mio. Euro durchgeführt. Darüber hinaus ist es gelungen, einen aus Bundesmitteln (BMBF) geförderten Pflegeforschungsverbund mit dem Thema 'Chronische Krankheit' an das Institut bzw. die Universität Bielefeld zu holen. In insgesamt sechs Projekten wird hier eines der heute dominanten und gesellschaftlich drängenden Gesundheitsprobleme bearbeitet - wie auch bei allen anderen Projekten des Instituts mit dem Ziel, mit den Ergebnissen zur Innovation bzw. Erweiterung des Pflegehandelns beizutragen. Es bleibt zu wünschen, dass die Zukunft dem IPW auch weiterhin ungebrochene Produktivität beschert - ein Wunsch, der von der Trägergesellschaft, der Gesellschaft zur Förderung der Pflegewissenschaft NRW e. V. und dem Förderer, dem Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen, geteilt wird."
Zur Feier des Jubiläums führen das Institut für Pflegewissenschaft und der nordrhein-westfälische Pflegeforschungsverbund am 8. Juni in der Stadthalle eine Festveranstaltung mit einem anschließenden Symposium durch, auf dem sich die verschiedenen Forschungsvorhaben vorstellen. Die Projekte befassen sich u. a. mit der Verbesserung der Pflege von Menschen mit Demenz und Querschnittslähmungen, mit der pflegerischen Interaktion in Pflegeheimen und mit Kindern und Jugendlichen als pflegende Angehörige. Als Gast der Veranstaltung spricht die international renommierte Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Afaf I. Meleis von der Universität Pennsylvania (USA) zur Zukunftsperspektive der Pflegeforschung.
Kontakt: Prof. Dr. Doris Schaeffer (Leiterin des IPW und Sprecherin des NRW Pflegeforschungsver-bundes), Telefon: 0521/106 3895 oder 3896 (Sekretariat), Dr. Klaus Wingenfeld (Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IPW), Tel.: 0521/106 2583, Dr. Wolfgang Settertobulte (Wissenschaftlicher Geschäftsführer des NRW Pflegeforschungsverbundes), Telefon: 0521/106 4816.