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What works - Welches Wissen braucht die Soziale Arbeit? - Internationale Tagung der Universität Bielefeld (Nr. 219/2005)
Die Ausgaben für den Sozialen Dienstleistungsbereich steigen und belaufen sich inzwischen auf rund 20 Millionen Euro allein für die Jugendhilfe. Vor diesem Hintergrund stellt sich zunehmend die Frage, wie effektiv die Soziale Arbeit wirtschaftet. Diesem Thema widmet sich eine internationale Tagung vom 10. bis 12. November unter der Leitung der Bielefelder Erziehungs-wissenschaftler Professor Dr. Hans-Uwe Otto, Andreas Polutta und Dr. Holger Ziegler. Sie beginnt um 13.00 Uhr im Ringlokschuppen, Stadtheider Straße 11.
Die Tagung steht unter dem Motto "What works", also "Was wirkt"? Von sozialpolitischen Maßnahmen wird erwartet, dass sie ihre Wirksamkeit nachweisen. Drängende gesellschaftliche Probleme erfordern wirksame Lösungen - genau dies verspricht der bereits verstärkt in anderen westlichen Ländern verbreitete "what works"-Ansatz. Mit Hilfe statistischer Berechnungen werden standardisierte Programme entwickelt, die scheinbar optimale Problemlösungen anbieten. Damit werden bisherige professionelle Selbstverständnisse angezweifelt. Da in Deutschland eine Einführung dieser Denklogik noch am Anfang steht, ist es erforderlich, sich mit den internationalen Erfahrungen hinsichtlich ihrer Konsequenzen kritisch auseinander zusetzen.
Der britische Regierungschef Tony Blair äußerte in diesem Zusammenhang, dass es ganz egal sei, ob Sozialarbeiter eine Bibel oder das Kommunistische Manifest unter dem Arm tragen. Er sagte: "What counts is what works", also "Was zählt ist, was wirkt".
Dieser neue Ansatz berücksichtigt mehr als bisher Verhaltensänderungen bei den Nutzerinnen und Nutzern von sozialen Diensten - die Frage nach den Ursachen der gesellschaftlichen Probleme spielt dabei keine große Rolle mehr. Es werden vielmehr standardisierte Lösungswege für psycho-soziale Probleme eingeführt statt einer umfassenden Orientierung am Einzelfall. Im Mittelpunkt der Tagung steht deshalb die Frage nach den Möglichkeiten und Gefahren dieses Ansatzes gegenüber den bisherigen Vorgehensweisen.
Dieser Herausforderung stellen sich erstmals gemeinsam führende europäische und US-amerikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Fachkräfte aus dem Bereich der Sozialen Arbeit. Die Tagung bietet den Raum, die Perspektiven dieses neuen Ansatzes im Hinblick auf ihr Innovationspotenzial und ihre Auswirkungen auf die Klientinnen und Klienten Sozialer Dienste kritisch zu beleuchten.
Weitere Informationen sind zu finden unter der Internetadresse: http://www.uni-bielefeld.de/paedagogik/agn/ag8/aktuell.htm
Kontakt: Sandra Landhäußer, Holger Ziegler, what.works@uni-bielefeld.de Telefon: 0521/106 3301, Fax: 0521/106 8047