Pressemitteilungen
Was machen eigentlich Epidemiologen? (Nr. 165/2008)
Gesundheit der Bevölkerung im Blick - Wissenschaftliche Tagung mit Bürgerbeteiligung
Kommen neue Seuchen auf uns zu? Sind Insektensprays krebserregend? Ist Feinstaub eine Gefahr für unsere Gesundheit? Werden Arme häufiger krank als Reiche? Antworten auf solche Fragen geben Epidemiologen. Sie untersuchen Alltagsrisiken und Krankheiten in der Bevölkerung - anders als der Arzt, der vor allem den einzelnen Patienten im Auge hat. Dabei arbeiten die Epidemiologen ähnlich wie Detektive und verfolgen Spuren, indem sie bevölkerungsweite Studien durchführen.
Deutschlands führende Epidemiologinnen und Epidemiologen treffen sich vom 24. bis 27. September in Bielefeld. Dann findet in der Ravensberger Spinnerei die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) statt. "Wir tauschen uns auf dieser Tagung über aktuelle, für die Gesundheit der Bevölkerung wichtige Erkenntnisse und Untersuchungsmethoden aus", so der Tagungspräsident, Professor Dr. med Oliver Razum von der Fakultät für Gesundheitswissen-schaften der Universität Bielefeld. "Neu ist aber, dass wir auch die Öffentlichkeit direkt ansprechen". In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bielefeld und dem Lichtwerk-Kino bieten die Wissenschaftler Veranstaltungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger an.
"Wie gefährlich ist das Leben?" Dieser Frage gehen Epidemiologen am Donnerstag, dem 25. September von 10.30 bis 17.30 Uhr in spannenden öffentlichen Vorträgen nach (VHS, Raum 240, Eintritt frei). Die Filmveranstaltungen im Lichtwerk-Kino bieten neben Unterhaltung auch hand-feste Informationen. Jörg Schaaber von der BUKO-Pharmakampagne führt in den Film "Der ewige Gärtner" nach dem Roman von John Le Carré ein. Hoch aktuell und spannend zeigt er skrupellose Praktiken bei der Erprobung neuer Medikamente in der Dritten Welt (Mittwoch, 24. September. um 18.30 Uhr, Eintritt 5 Euro).
Der Thriller "Outbreak - Lautlose Killer" zeigt, wie ein Epidemiologe (dargestellt von Dustin Hoffman) die Ausbreitung einer gefährlichen Krankheit verhindern will. Dr. Gérard Krause, der Leiter der Abteilung Infektionsepidemiologie am Robert Koch-Institut Berlin, gibt eine Einführung und diskutiert mit den Zuschauern, ob der Film die Arbeit von Epidemiologen korrekt wiedergibt (Donnerstag, 25. September. um 18.30 Uhr, Eintritt 5 Euro).
"Alarm im Hauptquartier der Krankheitsdetektive" heißt es in einer Veranstaltung für Grundschulklassen der Diesterwegschule. Auf spielerische Art und Weise erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie Epidemiologie funktioniert. Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe diskutieren darüber, ob Armut krank macht.
Die Veranstaltungsreihe findet in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bielefeld statt. Veranstalter der wissenschaftlichen Tagung sind die Universität Bielefeld und das Landesinstitut für Arbeit und Gesundheit (LIGA).
Weitere Informationen:
Prof. Dr. med Oliver Razum, Fakultät für Gesundheitswissenschaften,
AG Epidemiologie & International Public Health,
Tel.: 0521 106 3837, E-Mail: oliver.razum@uni-bielefeld.de