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Volkswagen Stiftung fördert Projekt unter Beteiligung Bielefelder Historiker mit 750 000 Euro (Nr. 67/2006)
Die Volkswagen Stiftung unterstützt das Projekt "Strukturwandel der Anerkennung im 21. Jahrhundert" für drei Jahre mit 750 000 Euro. An dem Projekt, das federführend am Institut für Sozialforschung der Universität Frankfurt/M. geleitet wird, sind auch Historiker der Universität Bielefeld beteiligt.
Ist der Mensch nur ein rein eigennütziges Wesen? Nach Auffassung eines sechsköpfigen interdisziplinären Forscherteams aus Frankfurt am Main und Bielefeld ist er das nicht. Die Wissenschaftler sehen als gleichermaßen zentralen Handlungsantrieb neben im engeren "materiellen" Sinne eher nutzenorientierten Motiven auch das Bedürfnis des Einzelnen, als Person Anerkennung zu erlangen. Fast jeder wünsche sich emotionale Zuwendung, Achtung, Respekt und individuelle Wertschätzung. Bei ihrem Forschungsansatz gehen die Wissenschaftler davon aus, dass es drei sich ergänzende "Anerkennungssphären" gibt: den Bereich Politik und Recht, die Arbeitswelt und die Familie. Jede dieser Lebenswelten ist durch verschiedene so genannte "Anerkennungsmodi" charakterisiert ? im Umfeld Partnerschaft und Familie etwa strebt jeder danach, als unverwechselbarer Einzelner gesehen zu werden. Die Arbeitsthese der Forscher ist, dass die Balance zwischen den unterschiedlichen Sphären, zwischen generalisierter und individualisierter Anerkennung, heute in Auflösung begriffen sei.
Die Bielefelder Forscher der Fakultät für Geschichtswissenschaften, Philosophie und Theologie unter der Leitung von Professor Dr. Thomas Welskopp betrachten und verfolgen im historischen Teilprojekt zur "Sozialgeschichte der Anerkennung" die Wandlungen des Ehrbegriffs zwischen 1750 und der Gegenwart.
Kurzmeldung
Die Volkswagen Stiftung unterstützt das Projekt "Strukturwandel der Anerkennung im 21. Jahrhundert" für drei Jahre mit 750 000 Euro. An dem Projekt, das federführend am Institut für Sozialforschung der Universität Frankfurt/M. geleitet wird, sind auch Historiker der Universität Bielefeld beteiligt. (Foto: Prof. Dr. Thomas Welskopp)