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Verabschiedung des renommierten Sportwissenschaftlers Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Willimczik - Emeritierung nach 25 Jahren an der Universität Bielefeld (Nr. 156/2005)
Am Freitag, dem 15. Juli ab 13.30 Uhr im Hörsaal 13, verabschiedet die Abteilung Sportwissenschaft der Universität Bielefeld mit einem Symposium ihr langjähriges Mitglied Professor Dr. Dr. h.c. Klaus Willimczik. Der renommierte Sportwissenschaftler war 25 Jahre Professor für den Bereich "Bewegung und Motorik" und damit Spezialist für Biomechanik.
Der 1940 geborene mehrfache Deutsche Meister im 110 Meter Hürdenlauf promovierte als 26-Jähriger an der Philosophischen Fakultät der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz zu "Wissenschaftstheoretische(n) Aspekte(n) einer Sportwissenschaft". Nach seiner Habilitation 1971 an der Philosophischen Fakultät der Universität Frankfurt/Main wurde Willimczik auf den Lehrstuhl für Allgemeine Sportwissenschaft und Didaktik der Leibeserziehung an die Universität Darmstadt berufen. Zwischenzeitlich war er wegen seiner sportlichen Erfolge Bundestrainer für den 110 Meter Hürdenlauf. Die Universität Bielefeld berief Willimczik 1980 an die Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft.
Willimcziks herausragendste Veröffentlichungen sind grundlegende Werke zur Bewegungslehre (1983) und Bewegungswissenschaft (1999), zur Biomechanik der Sportarten (1989) und zur Forschungsmethodik, insbesondere zur Statistik im Sport (1997). Die Entwicklung seiner Disziplin hat er nicht nur aktiv gestaltet, sondern auch wissenschaftstheoretisch begleitet: Unter den zahlreichen Publikationen hierzu ist die 2001 begonnene Reihe "Sportwissenschaft interdisziplinär - ein wissenschaftstheoretischer Dialog" der aktuellste und umfassendste Beitrag. Besonders verdient hat sich Willimczik durch die bundesweite Förderung des sportwissenschaftlichen Nachwuchses gemacht. Für seine wissenschaftlichen Leistungen ist Willimczik 1999 mit der Ehrendoktorwürde der Fakultät für Sport und Sportwissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz ausgezeichnet worden. Neben seiner Arbeit als Wissenschaftler engagiert sich Willimczik seit langem in sportlichen Zusammenhängen: zuletzt wurde er 2003 zu einem der beiden Vorsitzenden des Kuratoriums "Olympische Akademie und Olympische Erziehung" des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) gewählt. Zurückblicken kann er auf langjährige Präsidentschaften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (DVS) und des Ausschusses Deutscher Leibeserziehung (ADL). Auch den Sport in Bielefeld unterstützt Willimczik tatkräftig: Nach seinem fünfjährigen Amt als Vorsitzender der Bielefelder Turngemeinde (BTG), ist er seit 1995 deren Ehrenvorsitzender.
Das Symposium zur Verabschiedung von Professor Willimczik wird unter der Überschrift stehen: "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm?! Verbreitungsmechanismen von MALUS SYLVESTRIS WILLIMCZIKIÍ auf der Streuobstwiese (sport-)wissenschaftlicher Erkenntnisse". Als Referenten sind geladen: Prof. Dr. Oliver Höner (Universität Mainz), HD Dr. Sabine Rethorst (Universität Bielefeld), Prof. Dr. Beate Klemme (Universität Bielefeld) und Prof. Dr. Klaus Roth (Universität Heidelberg).
Nach einem Zwischenspiel und einer Kaffeepause schließt sich um 15.30 die Abschiedsvorlesung von Professor Willimczik an: "Wider den Strich gebürstet - Bekenntnisse eines Stabhochlers zu Karl Raimund Popper". Grußworte werden vom Dekan der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, Prof. Dr. Ulrich Schiefele, und vom Präsidenten der DVS, Prof. Dr. Bernd Strauß, ausgerichtet.
Weitere Informationen: Borghild Figge-Hellmer, Universität Bielefeld Abteilung Sportwissenschaft, Arbeitsbereich ?Bewegung und Motorik?, Telefon: 0521/106-6991, E-Mail: borghild.figge-hellmer@uni-bielefeld.de, Internet: http://www.uni-bielefeld.de/sport/aktuell.html