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Universität Bielefeld verleiht Gleichstellungspreis 2024
Sekretariatsnetzwerk und Ausbilder Feinwerkmechanik ausgezeichnet für ihr Engagement für Geschlechtergerechtigkeit
(Nr. 128/2024) Zwei Preistragende aus den Bereichen Technik und Verwaltung der Universität Bielefeld erhalten den Bielefelder Gleichstellungspreis 2024 in der Kategorie „Engagement für Geschlechtergerechtigkeit“: FairNetzt_Bielefeld!, das Netzwerk der Hochschulsekretariate, und Horst Nosseler, Ausbilder im Bereich Feinwerkmechanik. Die Preise wurden am Mittwoch (11.12.2024) im Anschluss an die Senatssitzung von Rektorin Angelika Epple verliehen.
FairNetzt_Bielefeld! wird für sein „außergewöhnliches Engagement und die vielfältigen Aktivitäten zur Förderung einer überwiegend weiblichen Beschäftigtengruppe ausgezeichnet“, heißt es in der Begründung der Jury. Das Netzwerk trage maßgeblich zur Professionalisierung von Prozessen und zur Stärkung des Wir-Gefühls an der Universität bei. „Seit seiner Gründung im Juni 2020 hat es sich als Vorbild für den Kulturwandel und die Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse an der Universität Bielefeld etabliert.“ 250 Adressen von Sekretariaten und Assistenzen der Universität zählt FairNetzt_Bielefeld!. Das Kernteam der Organisatorinnen besteht aktuell aus fünf Personen, das durch engagierte Menschen in einzelnen Arbeitsgruppen unterstützt wird. Austauschen, sich gegenseitig stärken und Wissen teilen, das macht das Netzwerk auf unterschiedliche Arten. So hat es ein monatliches Treffen zum Wissensaustausch etabliert und erarbeitet in Zusammenarbeit mit dem Fortbildungs- & Gesundheitsmanagement der Universität zielgerichtet sekretariatsspezifische Angebote. Für neue Kolleg*innen erleichtert ein Job-Mentoring den Einstieg in die Arbeit an der Universität. Das Kernteam organisiert Fachvorträge, zum Beispiel beim Office Day an der Universität, und klärt über den immer noch sehr stereotypen Blick auf das Berufsbild „der Sekretärin“ auf.
Horst Nosseler wird laut Jury für seine „bemerkenswerte Arbeit als Ausbilder im Bereich Feinwerkmechanik/Mechatronik gewürdigt. Ihm ist es gelungen, Frauen für diese traditionell männerdominierte Branche zu begeistern und das Arbeitsklima in der Werkstatt nachhaltig zu verbessern. Durch seine Bemühungen hat er die Universität als attraktiven Ausbildungsbetrieb positioniert und einen wertvollen Beitrag zu einer geschlechtergerechten Arbeitskultur geleistet.“ Die drei Auszubildenden in der Mechanischen Verbundwerkstatt sind aktuell weiblich. Sie schätzen den wertschätzenden und respektvollen Umgang, der ihnen entgegengebracht wird. Eine Auszubildende betont, dass sich Horst Nosseler immer die Zeit nehme, ihnen etwas beizubringen und Fragen zu beantworten. Dies sei nicht in jedem Ausbildungsbetrieb selbstverständlich. Horst Nosseler arbeitet seit 1985 an der Universität und leitet seit 2009 die Werkstatt. Sein Rezept: „Ich bin ein fröhlicher Mensch, der Spaß an der Arbeit hat. Und ich versuche immer den Besten die Chance zu geben und das sind laut Zeugnis und auch im Bewerbungsgespräch oft die Mädchen.“
Die Rektorin Angelika Epple betont in ihrer Rede: „Ich freue mich sehr, dass wir heute sowohl eine einzelne Person als auch eine Gruppe aus den Bereichen Technik und Verwaltung aus-zeichnen dürfen. Wir sprechen nun seit mehreren Jahren von einem Kulturwandel hin zu einer geschlechtergerechten Wissenschafts- und Universitätskultur. Die Preisträger*innen sind hier-für die besten Beispiele, woran wir einen solchen Kulturwandel festmachen: Beide Preistragende engagieren sich dafür, den immer noch sehr stereotypen Blick auf die Berufsbilder aufzubrechen, einerseits in einem männer-, andererseits in einem frauendominierten Bereich. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag, um diesen Blick zu verändern. Das zahlt auf ein gelingendes Miteinander und die Arbeitskultur an der Universität ein. Aktive Vernetzung, gelebte Solidarität und ein gutes Arbeitsklima für alle Geschlechter sind zum einen Merkmale guter Gleichstellungsarbeit und machen zum anderen die Universität zu einer attraktiven Arbeitgeberin.“
Die Universität Bielefeld lobt seit 2013 den Bielefelder Gleichstellungspreis aus. Er ist in drei Kategorien für personelle, inhaltliche und nachhaltige Akzente in der Gleichstellungsförderung aufgeteilt und wird jährlich in jeweils einer der Kategorien verliehen, in diesem Jahr in der Kategorie „Engagement für Geschlechtergerechtigkeit“, die für nachhaltige Akzente steht. Die Universität Bielefeld verfolgt das Ziel, Gleichstellungsaktivitäten breit in der Universität zu verankern. Der Einsatz dafür wird mit dem Preis gewürdigt, so wie das besondere Engagement von Personen oder Gruppen, die geschlechtergerechte Strukturen schaffen. Dies betrifft alle Bereiche der Universität, von Fakultäten und Einrichtungen bis zur Verwaltung und schließt Akteur*innen aller Statusgruppen ein. Ausgezeichnet werden Einzelpersonen oder Gruppen, die die Weiterentwicklung einer geschlechtergerechten Wissenschafts- und Universitätskultur fördern und damit die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen sowie die Studienkultur an der Universität Bielefeld verbessern. Sie können von allen Uniangehörigen vorgeschlagen werden. Eine Jury unter dem Vorsitz der Prorektorin für Wissenschaft und Gesellschaft, bestehend aus Vertreter*innen aller Statusgruppen der Zentralen Gleichstellungskommission (ZGK), hat dem Rektorat die Preisträger*innen vorgeschlagen.
Der Gleichstellungspreis ist mit insgesamt 6.500 Euro dotiert, wobei Einzelpersonen 1.500 Euro und Gruppen 5.000 Euro erhalten. Die Finanzierung erfolgt aus den Gleichstellungsmitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen.
Weitere Informationen:
Fairnetzt_Bielefeld! Das Netzwerk der Hochschulsekretariate an der Universität Bielefeld
Bielefelder Gleichstellungspreis
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