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Pressemitteilungen
Veröffentlicht am
22. September 2021
Kategorie:
Bau & Modernisierung
Universität Bielefeld eröffnet neues Hörsaalgebäude (Nr. 76/2021)
Zusätzlicher Platz für die Lehre
Nach nur knapp zwei Jahren Bauzeit ist heute (22.9.2021) das neue Hörsaalgebäude Y der Universität Bielefeld eröffnet worden. Das von der Universität in Eigenregie nach einem Architektenentwurf an der Straße Konsequenz errichtete Gebäude gilt als Herzstück der Campuserweiterung Campus Süd. Auf rund 940 Quadratmetern Hauptnutzfläche bieten ein großer Hörsaal und drei Seminarräume Platz für insgesamt etwa 800 Studierende. Das neue Hörsaalgebäude in unmittelbarer Nähe zum Universitätshauptgebäude ersetzt das vorübergehend geschlossene Audimax und trägt dazu bei, den wachsenden Bedarf an Lehrflächen der Universität zu decken.
Außen eine helle Fassade mit großen, goldfarben umrahmten Fensterflächen. Innen Sichtbeton und viel Holz. Diese Merkmale bestimmen die Architektur des neuen zweistöckigen Hörsaalgebäudes, für das sich die Universität 2018 im Rahmen eines Architekturwettbewerbs entschieden hat.
Die Struktur des von dem Münsteraner Büro Behet Bondzio Lin entworfenen Gebäudes ist einfach: Von dem großzügigen Foyer geht es ebenerdig über zwei Eingänge in den großen Hörsaal. Eine zentrale Treppe führt zu den drei Seminarräumen im Obergeschoss. „Diese zusätzlichen Lehrflächen sind wichtig, um den steigenden Raumbedarf der Lehre an unserer Universität zu decken“, erläutert Kanzler Dr. Stephan Becker die Bedeutung des neuen Hörsaalgebäudes für die Universität Bielefeld bei seiner Eröffnung. „Insbesondere der Hörsaal mit seinen rund 650 Plätzen ergänzt die Kapazitäten im Hauptgebäude auf sinnvolle Weise. Studierende hatten im Senat einen Hörsaal dieser Größe gefordert. Ich freue mich, dass wir diesem Wunsch nun nachkommen können.“
Das Gebäude erfülle aber nicht nur einen Zweck, sondern begeistere vor allem durch seine moderne Optik und das intelligente Technikkonzept, sagt Becker: „Als Bauherrin hat die Universität von der Planung bis zur Umsetzung sehr viel Wert auf eine nachhaltige Bauweise, ökologische Materialien und eine ausgefeilte Energieversorgung gelegt. Dass wir es innerhalb von zwei Jahren Bauzeit geschafft haben, ein so modernes und nachhaltiges Gebäude zu errichten – darauf bin ich sehr stolz und bedanke mich bei allen Beteiligten für das starke Engagement.“
Bereits am Tag nach seiner Eröffnung muss das Gebäude beim Festakt zum Start der Medizinischen Fakultät seinen ersten Einsatz als Veranstaltungsort bestehen. Ab Oktober wird es dann mit dem Start des Wintersemesters in den Regelbetrieb gehen. Rektor Professor Dr.-Ing. Sagerer betont: „Die Atmosphäre und Aufenthaltsqualität im neuen Hörsaalgebäude sind einzigartig. Ich freue mich riesig darauf, dass der Präsenzbetrieb hier in Kürze startet und alle Studierenden der Universität Bielefeld davon profitieren können.“
Moderne Ausstattung für die interaktive Lehre
Der große Hörsaal mit Tageslicht bietet 648 Sitzplätze und zusätzliche sechs Plätze für Rollstuhlfah-rer*innen samt Begleitpersonen. Alle Sitzplätze sind gepolstert, deutlich breiter als gesetzlich vor-gegeben und bieten damit ein Extra an Komfort. Um den Anforderungen interaktiver Lehrveranstaltungen gerecht zu werden, ist der große Hörsaal mit einer optimalen WLAN-Versorgung ausgestattet. Auf der Basis einer WLAN-Ausleuchtungs-Simulation wurden insgesamt 14 spezielle WLAN-Antennen so montiert und ausgerichtet, dass auch bei einem voll besetzten Hörsaal von jedem Sitz-platz aus eine Nutzung des Uni-WLANs möglich ist. Zudem ermöglichen Steckdosen an jedem zweiten Arbeitsplatz digitales Arbeiten im Hörsaal.
Der Hörsaal bedient mit seiner Kapazität eine stark nachgefragte Größe für Vorlesungen, Prüfungen, Vorträge und Podiumsdiskussionen der Universität Bielefeld. Professorin Dr. Birgit Lütje-Klose, Prorektorin für Studium und Lehre stellt klar, warum ein solcher Raum für die Lehre nach Corona unverzichtbar ist: „Obwohl Lehre auch über Corona hinaus digital stattfinden wird, ist und bleibt die Universität eine Präsenzuniversität, in der gemeinsame Orte für Kommunikation und direkten Aus-tausch eine wichtige Rolle spielen.“
Nachhaltige Materialien und intelligentes Technikkonzept
Um den inneren Betonkern des Gebäudes – die sogenannte „Centerbox“ – herum besteht die Trage-konstruktion des Hörsaalgebäudes nahezu vollständig aus Holz. Dafür wurden neben zehn Tonnen Stahl über 200 Kubikmeter Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verbaut. In der Deckenkonstruktion ist das Holz in Form meterlanger Stützbalken offen sichtbar, in der Außenfassade dagegen verbirgt sich Holzkonstruktion zum Schutz vor Witterung hinter einer Verkleidung aus Zinkblech und goldfarbenen Fensterbändern aus Metall.
Auch das komplexe Technikkonzept des Hörsaalgebäudes ermöglicht Nachhaltigkeit. Das Gebäude wird überwiegend über eine Wärmepumpe geheizt und gekühlt. Die Energieversorgung der Wärmepumpe wird maßgeblich von einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung ca. 25 Kilowatt-Peak auf dem Dach des Gebäudes gewährleistet. Für die Spitzenlast, zum Beispiel wenn die Außentemperatur auf unter drei Grad Celsius sinkt, steht ein zusätzlicher Brennwertkessel zur Verfügung. Durch die Ausrichtung des Gebäudes nach Norden sind Hörsaal und Seminarräume ganzjährig vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt, was eine Aufheizung im Sommer verhindert. Der Hörsaal und auch die Seminarräume werden über eine bedarfsabhängige Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung belüftet und gekühlt. Durch moderne digitale Gebäudeinformationscontroller werden so im großen Hörsaal bis zu 28.000 Kubikmeter Luft pro Stunde automatisch gesteuert.
Kosten
Die Kosten für den Bau des neuen Hörsaalgebäudes wurden zum Spatenstich im Jahr 2019 auf 13,3 Millionen Euro geschätzt. Bereits zu Beginn der Maßnahme wurde aufgrund der schwierigen Marktlage im Baugewerbe eine zusätzliche Risikoreserve von einer Million Euro gebildet. Nach aktueller Planung wird die Universität maximal 13,9 Millionen Euro benötigen. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) hat einen Anteil von rund 3,75 Millionen Euro übernommen. Diese Summe war im Rahmen des ersten Bauabschnitts im Universitätshauptgebäude für eine Übergangslösung für den Wegfall des Audimax eingeplant. Den verbleibenden Betrag finanziert die Universität aus Hochschulpaktmitteln.
Standortkonzept Campus Süd
Das Hörsaalgebäude ist Teil des Standortkonzepts Campus Süd. Südlich des Universitätshauptgebäudes entstehen nach und nach mehrere neue Gebäude insbesondere für die neue Medizinische Fakultät OWL. Ergänzt werden diese durch Grünflächen und Orte zum Verweilen. Ein geplanter Ring um das Hauptgebäude soll die verschiedenen Flächen des Campus miteinander verbinden und perspektivisch weitgehend autofrei sein. Weitere Informationen auf der Website zum Standortkonzept Campus Süd.
Nach nur knapp zwei Jahren Bauzeit ist heute (22.9.2021) das neue Hörsaalgebäude Y der Universität Bielefeld eröffnet worden. Das von der Universität in Eigenregie nach einem Architektenentwurf an der Straße Konsequenz errichtete Gebäude gilt als Herzstück der Campuserweiterung Campus Süd. Auf rund 940 Quadratmetern Hauptnutzfläche bieten ein großer Hörsaal und drei Seminarräume Platz für insgesamt etwa 800 Studierende. Das neue Hörsaalgebäude in unmittelbarer Nähe zum Universitätshauptgebäude ersetzt das vorübergehend geschlossene Audimax und trägt dazu bei, den wachsenden Bedarf an Lehrflächen der Universität zu decken.
Kanzler Dr. Stephan Becker, Prorektorin Prof‘in Dr. Birgit Lütje-Klose und Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer eröffnen heute offiziell das neue Hörsaalgebäude Y (v.l.).
Foto: Universität Bielefeld/M.-D.Müller
Die Struktur des von dem Münsteraner Büro Behet Bondzio Lin entworfenen Gebäudes ist einfach: Von dem großzügigen Foyer geht es ebenerdig über zwei Eingänge in den großen Hörsaal. Eine zentrale Treppe führt zu den drei Seminarräumen im Obergeschoss. „Diese zusätzlichen Lehrflächen sind wichtig, um den steigenden Raumbedarf der Lehre an unserer Universität zu decken“, erläutert Kanzler Dr. Stephan Becker die Bedeutung des neuen Hörsaalgebäudes für die Universität Bielefeld bei seiner Eröffnung. „Insbesondere der Hörsaal mit seinen rund 650 Plätzen ergänzt die Kapazitäten im Hauptgebäude auf sinnvolle Weise. Studierende hatten im Senat einen Hörsaal dieser Größe gefordert. Ich freue mich, dass wir diesem Wunsch nun nachkommen können.“
Das Gebäude erfülle aber nicht nur einen Zweck, sondern begeistere vor allem durch seine moderne Optik und das intelligente Technikkonzept, sagt Becker: „Als Bauherrin hat die Universität von der Planung bis zur Umsetzung sehr viel Wert auf eine nachhaltige Bauweise, ökologische Materialien und eine ausgefeilte Energieversorgung gelegt. Dass wir es innerhalb von zwei Jahren Bauzeit geschafft haben, ein so modernes und nachhaltiges Gebäude zu errichten – darauf bin ich sehr stolz und bedanke mich bei allen Beteiligten für das starke Engagement.“
Das zweistöckige Hörsaalgebäude Y: 2018 hat sich die Universität im Rahmen eines Architektur-Wettbewerbs für diese Umsetzung entschieden.
Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
Moderne Ausstattung für die interaktive Lehre
Der große Hörsaal mit Tageslicht bietet 648 Sitzplätze und zusätzliche sechs Plätze für Rollstuhlfah-rer*innen samt Begleitpersonen. Alle Sitzplätze sind gepolstert, deutlich breiter als gesetzlich vor-gegeben und bieten damit ein Extra an Komfort. Um den Anforderungen interaktiver Lehrveranstaltungen gerecht zu werden, ist der große Hörsaal mit einer optimalen WLAN-Versorgung ausgestattet. Auf der Basis einer WLAN-Ausleuchtungs-Simulation wurden insgesamt 14 spezielle WLAN-Antennen so montiert und ausgerichtet, dass auch bei einem voll besetzten Hörsaal von jedem Sitz-platz aus eine Nutzung des Uni-WLANs möglich ist. Zudem ermöglichen Steckdosen an jedem zweiten Arbeitsplatz digitales Arbeiten im Hörsaal.
Der Hörsaal bedient mit seiner Kapazität eine stark nachgefragte Größe für Vorlesungen, Prüfungen, Vorträge und Podiumsdiskussionen der Universität Bielefeld. Professorin Dr. Birgit Lütje-Klose, Prorektorin für Studium und Lehre stellt klar, warum ein solcher Raum für die Lehre nach Corona unverzichtbar ist: „Obwohl Lehre auch über Corona hinaus digital stattfinden wird, ist und bleibt die Universität eine Präsenzuniversität, in der gemeinsame Orte für Kommunikation und direkten Aus-tausch eine wichtige Rolle spielen.“
Nachhaltige Materialien und intelligentes Technikkonzept
Um den inneren Betonkern des Gebäudes – die sogenannte „Centerbox“ – herum besteht die Trage-konstruktion des Hörsaalgebäudes nahezu vollständig aus Holz. Dafür wurden neben zehn Tonnen Stahl über 200 Kubikmeter Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verbaut. In der Deckenkonstruktion ist das Holz in Form meterlanger Stützbalken offen sichtbar, in der Außenfassade dagegen verbirgt sich Holzkonstruktion zum Schutz vor Witterung hinter einer Verkleidung aus Zinkblech und goldfarbenen Fensterbändern aus Metall.
Der neue Hörsaal im Gebäude Y: Die Tragekonstruktion besteht nahezu vollständig aus nachhaltigem Holz. Im Hörsaal ist es unter anderem in der Deckenkonstruktion verarbeitet.
Foto: Universität Bielefeld/M.-D.Müller
Auch das komplexe Technikkonzept des Hörsaalgebäudes ermöglicht Nachhaltigkeit. Das Gebäude wird überwiegend über eine Wärmepumpe geheizt und gekühlt. Die Energieversorgung der Wärmepumpe wird maßgeblich von einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung ca. 25 Kilowatt-Peak auf dem Dach des Gebäudes gewährleistet. Für die Spitzenlast, zum Beispiel wenn die Außentemperatur auf unter drei Grad Celsius sinkt, steht ein zusätzlicher Brennwertkessel zur Verfügung. Durch die Ausrichtung des Gebäudes nach Norden sind Hörsaal und Seminarräume ganzjährig vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt, was eine Aufheizung im Sommer verhindert. Der Hörsaal und auch die Seminarräume werden über eine bedarfsabhängige Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung belüftet und gekühlt. Durch moderne digitale Gebäudeinformationscontroller werden so im großen Hörsaal bis zu 28.000 Kubikmeter Luft pro Stunde automatisch gesteuert.
Kosten
Die Kosten für den Bau des neuen Hörsaalgebäudes wurden zum Spatenstich im Jahr 2019 auf 13,3 Millionen Euro geschätzt. Bereits zu Beginn der Maßnahme wurde aufgrund der schwierigen Marktlage im Baugewerbe eine zusätzliche Risikoreserve von einer Million Euro gebildet. Nach aktueller Planung wird die Universität maximal 13,9 Millionen Euro benötigen. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) hat einen Anteil von rund 3,75 Millionen Euro übernommen. Diese Summe war im Rahmen des ersten Bauabschnitts im Universitätshauptgebäude für eine Übergangslösung für den Wegfall des Audimax eingeplant. Den verbleibenden Betrag finanziert die Universität aus Hochschulpaktmitteln.
Das neue Hörsaalgebäude bietet neben dem großen Hörsaal mit rund 650 Plätzen auch noch drei Seminarräume für die Lehre. Es ersetzt das vorübergehend geschlossene Audimax im Hauptgebäude.
Foto: Universität Bielefeld/M.-D.Müller
Das Hörsaalgebäude ist Teil des Standortkonzepts Campus Süd. Südlich des Universitätshauptgebäudes entstehen nach und nach mehrere neue Gebäude insbesondere für die neue Medizinische Fakultät OWL. Ergänzt werden diese durch Grünflächen und Orte zum Verweilen. Ein geplanter Ring um das Hauptgebäude soll die verschiedenen Flächen des Campus miteinander verbinden und perspektivisch weitgehend autofrei sein. Weitere Informationen auf der Website zum Standortkonzept Campus Süd.