Pressemitteilungen
Trauer um Karl Peter Grotemeyer (Nr. 129/2007)
Die Universität Bielefeld trauert um ihren langjährigen Rektor Prof. Dr. Karl Peter Grotemeyer, der am 30. Juli 2007 wenige Wochen vor Vollendung seines 80. Geburtstages verstorben ist. Unmittelbar nach der Gründung der Universität trat Grotemeyer 1969 (zunächst kommissarisch) sein Amt an und übte es - einmalig in der deutschen Hochschullandschaft - nach fünfmaliger Wiederwahl, beliebt und bewundert zugleich, bis zur Emeritierung im Jahr 1992 aus. Seiner unermüdlichen Arbeit ist es im hohen Maße zu verdanken, dass die Universität Bielefeld schnell zu einer auch international beachteten Stätte von Forschung und Lehre wurde.
Die Nachricht von Grotemeyers Tod löste in der Universität große Bestürzung aus. Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann sagte in einer ersten Reaktion: "Die Trauer über diesen unersetzlichen Verlust ist tief. Unser Mitgefühl gilt jetzt vor allem seiner Frau und seinen Kindern. Wer Karl Peter Grotemeyer kannte, war von seinen außerordentlichen Fähigkeiten als Wissenschaftler, Hochschullehrer und Wissenschaftsmanager, von seiner unermüdlichen Energie und Tatkraft und zugleich von seiner Menschlichkeit und Offenheit für jedermann beeindruckt. Seine Verdienste um die Universität, aber auch um die Wissenschaftslandschaft insgesamt, lassen sich mit wenigen Worten nicht angemessen würdigen. Unsere Trauer um ihn verbindet sich mit dem Gefühl tiefer Dankbarkeit."
Für alle, die Karl Peter Grotemeyer kennen und schätzen gelernt haben, besteht ab dem 1. August die Möglichkeit, in einem in der Universität Bielefeld (Raum A3-126, Senatssaal) ausliegenden Kondolenzbuch dem Gedenken Ausdruck zu verleihen.
Karl Peter Grotemeyer, 1927 in Osnabrück geboren, studierte nach dem Besuch der Mindener Bessel-Oberschule, nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft ab 1947 in Göttingen Mathematik, Physik und Astronomie und promovierte bereits 1951. Der Habilitation 1954 in Freiburg folgte eine vierjährige Assistententätigkeit an der TU Berlin, bevor Grotemeyer 1958 Professor und Direktor des Mathematischen Instituts der FU Berlin wurde. Dort hatte er sich bereits einen Namen als begeisterter und begeisternder Hochschullehrer gemacht, ehe er 1969 einen Ruf an die neu gegründete Universität Bielefeld annahm, deren Wissenschaftlichem Beirat er seit 1965 angehört hatte.
Als Wissenschaftler trat Grotemeyer mit zahlreichen Buchveröffentlichungen und Zeitschriftenbeiträgen hervor. Für mehrere Jahrzehnte war er Vorstandsmitglied der Deutschen Mathematikervereinigung, die ihn 1996 zum Ehrenmitglied ernannte. Darüber hinaus ist sein Name untrennbar mit dem renommierten Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach verbunden. An der Universität Bielefeld galt sein besonderes Engagement der Verbesserung des Mathematikunterrichts an Hochschule und Schule. Auch während seiner Amtszeit als Rektor ließ er es sich nicht nehmen, Vorlesungen zu halten und Generationen von Studierenden zu prüfen. Seine Popularität als Hochschullehrer nahm die Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft 1997 zum Anlass, einen Preis für hervorragende Leistungen und besonderes Engagement in der Lehre nach Karl Peter Grotemeyer zu benennen.
Die Führung und Lenkung einer mit weitreichenden Reformansprüchen gegründeten Hochschule unter zunehmend schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen war eine Leistung, die bei Mit- und Widerstreitern Respekt und Anerkennung hervorrief. Nach innen war seine Amtsführung durch Konsens und Fairness geprägt, nach außen bewies Grotemeyer Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit zugunsten "seiner" Hochschule. Über die Universität hinaus engagierte er sich zudem als Mitglied des Wissenschaftsrates (1968-1972), Vizepräsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz (1971-1973), Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz (1990-1992) und Mitglied des Rundfunkrates des WDR. Er wirkte im Auftrag verschiedener Landesregierungen sowie der Bundesregierung in hochrangigen Kommissionen und Ausschüssen mit. Ab 1991 unterstützte er als Mitglied des Gründungssenats und stellvertretender Gründungsrektor den Aufbau der TU Cottbus. Bis zuletzt waren sein Rat und seine Erfahrung in zahlreichen hochschulbezogenen Kommissionen gefragt.
1992 wurde Grotemeyer die Ehrensenatorwürde der Universität Bielefeld verliehen. Die Stadt Bielefeld bedankte sich bei ihm, der viel für das gegenseitige Verständnis von Stadt und Universität tat, mit Ehrenring und Ehrenbürgerwürde.
Kurzmeldung
Die Universität Bielefeld trauert um ihren langjährigen Rektor Prof. Dr. Karl Peter Grotemeyer, der am 30. Juli 2007 wenige Wochen vor Vollendung seines 80. Geburtstages verstorben ist. Unmittelbar nach der Gründung der Universität trat Grotemeyer 1969 (zunächst kommissarisch) sein Amt an und übte es - einmalig in der deutschen Hochschullandschaft - nach fünfmaliger Wiederwahl, beliebt und bewundert zugleich, bis zur Emeritierung im Jahr 1992 aus. Seiner unermüdlichen Arbeit ist es im hohen Maße zu verdanken, dass die Universität Bielefeld schnell zu einer auch international beachteten Stätte von Forschung und Lehre wurde.
Die Nachricht von Grotemeyers Tod löste in der Universität große Bestürzung aus. Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann sagte in einer ersten Reaktion: "Die Trauer über diesen unersetzlichen Verlust ist tief. Unser Mitgefühl gilt jetzt vor allem seiner Frau und seinen Kindern. Wer Karl Peter Grotemeyer kannte, war von seinen außerordentlichen Fähigkeiten als Wissenschaftler, Hochschullehrer und Wissenschaftsmanager, von seiner unermüdlichen Energie und Tatkraft und zugleich von seiner Menschlichkeit und Offenheit für jedermann beeindruckt. Seine Verdienste um die Universität, aber auch um die Wissenschaftslandschaft insgesamt, lassen sich mit wenigen Worten nicht angemessen würdigen. Unsere Trauer um ihn verbindet sich mit dem Gefühl tiefer Dankbarkeit."
Für alle, die Karl Peter Grotemeyer kennen und schätzen gelernt haben, besteht ab dem 1. August die Möglichkeit, in einem in der Universität Bielefeld (Raum A3-126, Senatssaal) ausliegenden Kondolenzbuch dem Gedenken Ausdruck zu verleihen.