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"Stochastik und Modellierung realer Systeme" - Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert interdisziplinäres Graduiertenkolleg (Nr. 87/2005)
Ein außergewöhnliches Projekt steht jetzt dank der hervorragenden internationalen Beziehungen der Bielefelder Mathematiker vor der Realisierung: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte ein gemeinsames Graduiertenkolleg von Pekinger und Bielefelder Wissenschaftlern mit dem Titel "Stochastik und Modellierung realer Systeme". Demnächst werden auf beiden Seiten etwa je zwölf bis fünfzehn Doktoranden ihre Dissertationen auf dem Gebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie (Stochastik) schreiben, wobei Anwendungsaspekte, vor allem bezogen auf die Modellbildung in Physik und Wirtschaftswissenschaften, eine zentrale Rolle spielen. An dem Graduiertenkolleg sind daher nicht nur Mathematiker, sondern auch Physiker und Wirtschaftswissenschaftler als Betreuer beteiligt. Die interdisziplinäre Ausbildung der Doktoranden ist anwendungsbezogen: Stochastik modelliert den Einfluss des Zufalls auf reale Systeme, bedeutsam in der Ökonomie wie in der Physik. Zum Graduiertenstudium gehören nicht nur ein intensives Betreuungsprogramm durch die beteiligten Wissenschaftler, sondern auch von den Studierenden selbst organisierte Studienanteile. Selbstverständlich spielt auch der internationale Austausch eine wichtige Rolle. Bielefelder Doktoranden werden längere Zeit in Peking forschen, chinesische in Bielefeld.
Der erfolgreichen Beantragung des Graduiertenkollegs ging eine langjährige intensive Kooperation zwischen Bielefelder und Pekinger Wissenschaftlern im Rahmen des von Physikern und Mathematikern gemeinsam getragenen Forschungszentrums BiBoS (Bielefeld-Bonn-Stochastik) voraus. Die Bielefelder Fakultät für Mathematik steht laut Statistik der Alexander-von-Humboldt-Stiftung hinsichtlich der Beliebtheit bei ausländischen Gastwissenschaftlern seit langem an der Spitze der mathematischen Fachbereiche in Deutschland.
Mit dem neuen Graduiertenkolleg setzt die Universität Bielefeld ihre erfolgreiche Arbeit bei der Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses fort. Von 51 Graduiertenkollegs in Nordrhein-Westfalen sind augenblicklich zehn in Bielefeld angesiedelt (demnächst sind es also elf). Hinzu kommen auch noch fünf International Graduate Schools. Damit liegt die Universität in Nordrhein-Westfalen vorn und gehört auch bundesweit zur Spitzengruppe.
Kontakt: Prof. Dr. Michael Röckner, Fakultät für Mathematik, Tel.: 0521/106-4774, E-Mail: roeckner@mathematik.uni-bielefeld.de