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Sommerschule für bakterielle Genomforschung eröffnet (Nr. 154/2003)
Eine von der Universität Bielefeld organisierte zweiwöchige Sommerschule über Bakterielle Genomforschung ist am Montag, den 15. September, mit einer internationalen Tagung eröffnet worden. Die Sommerschule wird von dem in Bielefeld angesiedelten Kompetenzzentrum zur Genomforschung an Bakterien für den Umweltschutz, die Landwirtschaft, und die Biotechnologie getragen. Die Leitung der Sommerschule liegt in den Händen des renommierten Bielefelder Genetikers Prof. Dr. Alfred Pühler.
Zur Eröffnungstagung wurden Wissenschaftler aus Europa und den USA eingeladen. Sie dient einer Standortbestimmung im internationalen Vergleich. Dabei soll ermittelt werden, inwieweit die im Forschungsnetz durchgeführten Arbeiten internationalen Kriterien standhalten. Das Bielefelder Forschungsnetz hat in jüngster Zeit die Sequenzierung von drei bakteriellen Genomen abgeschlossen. Hierbei handelt es sich um das Genom eines Pflanzenwuchs-fördernden und eines Pflanzenwuchs-schädigenden Bakteriums sowie eines Umweltbakteriums. Mit diesen drei Genomen wird das Wissen auf dem Gebiet der bakteriellen Genomforschung wesentlich erweitert.
Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung liegt auf dem Gebiet der Humangenomforschung. Hierzu wurden in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung führende deutsche Experten nach Bielefeld eingeladen. Es ist vorgesehen, die Zukunft der Humangenomforschung zu diskutieren. Insbesondere soll der anwendungsorientierte Aspekt aber auch die Zukunftswissenschaft Systembiologie durch Vorträge erörtert werden.
Im Anschluss an die Tagung findet der experimentelle Teil der zweiwöchigen Sommerschule statt, zu der insgesamt 26 Doktoranden und Postdoktoranden aus ganz Deutschland angereist sind. In vier Abteilungen werden neueste Techniken auf den Gebieten der Hochdurchsatz-Sequenzierung und den sich anschließenden Genomanalysen demonstriert. Besonderen Zuspruch findet die in Bielefeld angesiedelte Bioinformatik, die sich eine führende Rolle in Deutschland erarbeitet hat. Verbunden mit dem experimentellen Kurs ist ein Industrietag, an dem eine Auswahl an Firmen die Gelegenheit erhält, den Teilnehmern der Sommerschule ihre Produkte vorzustellen. Zu der Sommerschule gehört auch ein umfangreiches kulturelles und wissenschaftliches Begleitprogramm. Mit ihr wird der nationale und internationale Rang Bielefelds als Forschungsstandort einmal mehr unterstrichen.
Kontakt: Prof. Dr. Alfred Pühler, Universität Bielefeld, Fakultät für Biologie, Telefon: 0521-106 5607,
E-mail: puehler@genetik.uni-bielefeld.de