Pressemitteilungen
Senat wählt vier Prorektoren. Die Psychologin Elke Wild und der Chemiker Norbert Sewald neu im Rektorat (Nr. 127/2003)
Der Senat der Universität Bielefeld hat am 16. Juli vier Prorektoren gewählt, deren zweijährige Amtszeit am 1. Oktober beginnt. Zur neuen Prorektorin für Organisationsentwicklung wurde Prof. Dr. Elke Wild von der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Wolfgang Krohn an, der nicht mehr kandidierte. Zum neuen Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs hat der Senat Prof. Dr. Norbert Sewald von der Fakultät für Chemie gewählt. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus an, die für das Forschungsprorektorat ebenfalls nicht mehr kandidierte. Wiedergewählt wurden Prof. Dr. Christoph Gusy als Prorektor für Finanzangelegenheiten und Ressourcen sowie Prof. Dr. Gerhard Sagerer als Prorektor für Studium und Lehre. Die vier Prorektoren bilden zusammen mit Rektor Dieter Timmermann und Kanzler Hans-Jürgen Simm das Rektorat, das Leitungsgremium der Universität Bielefeld.
Prof. Dr. Christoph Gusy
Prorektor für Finanzangelegenheiten und Ressourcen
Christoph Gusy, seit 1998 Prorektor für Finanzangelegenheiten und seit 2001 auch stellvertretender Rektor der Universität Bielefeld, ist seit 1993 an der Fakultät für Rechtswissenschaft Professor für Öffentliches Recht, Staatslehre und Verfassungsgeschichte.
Christoph Gusy, am 8. Februar 1955 in Bottrop geboren, studierte Rechtswissenschaft und die Grundzüge der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Bochum. Dem 1. Juristischen Staatsexamen 1977 folgten 1979 die Promotion und 1983 die Habilitation (Staatslehre und Öffentliches Recht). Nach dem 2. Juristischen Staatsexamen 1984 übernahm Gusy verschiedene Lehrstuhlvertretungen, bis er 1988 einen Ruf auf eine Professur an der Universität Mainz annahm. 1992 wurde er an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berufen, bevor er im darauffolgenden Jahr an die Universität Bielefeld wechselte.
Seit 1994 ist Christoph Gusy Direktor am Institut für Umweltrecht der Fakultät für Rechtwissenschaft, deren Dekan er von 1995 bis 1997 war. Arbeitsschwerpunkte Gusys, der sein Fachwissen immer wieder in aktuelle Fragenstellungen einbringt, sind die neuere Verfassungsgeschichte, die Grundrechte, Polizei- und Sicherheitsrecht sowie Öffentliches Wirtschaftsrecht. Im Zentrum steht gegenwärtig das Recht der inneren Sicherheit einschließlich seiner neuesten Wandlungen im Zuge der Terrorismusdiskussion. Einen weiteren Schwerpunkt bildet ? im Rahmen des Sonderforschungsbereichs "Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte" - die Erforschung der Weimarer Republik und ihrer Nachwirkungen, insbesondere in der frühen Bundesrepublik. Ein dritter Schwerpunkt liegt in der von der Volkswagen-Stiftung geförderten Untersuchung der Wirksamkeit von Mechanismen des Grundrechtsschutzes.
Im Vordergrund seiner Arbeit in der neuen Amtsperiode sieht Gusy die Einführung des Globalhaushalts und die Umsetzung des neuen Hochschuldienstrechts.
Prof. Dr. Gerhard Sagerer
Prorektor für Studium und Lehre
Gerhard Sagerer, seit 1990 Professor für Angewandte Informatik an der Technischen Fakultät, ist seit 2001 Prorektor für Studium und Lehre.
Gerhard Sagerer wurde am 26. Mai 1956 in Ludwigshafen geboren und studierte Informatik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Nach seinem Diplom arbeitete er dort bis 1985 als Wissenschaftlicher Angestellter am Lehrstuhl für Informatik, zum größten Teil im Rahmen des Projekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft "Modellgesteuerte Analyse nuklearmedizinisch gewonnener Bilder und Bildfolgen des menschlichen Herzens". Nachdem bereits 1984 einige seiner Arbeiten mit dem Preis der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Mustererkennung ausgezeichnet worden waren, erhielt er für seine im Mai 1985 abgelegte Promotion den Promotionspreis der Technischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. Sagerer habilitierte sich 1990 mit der Schrift "Automatisches Verstehen gesprochener Sprache".
Sagerer engagierte sich seit seiner Berufung nach Bielefeld in den Selbstverwaltungsgremien von Universität und Fakultät. Von 1991 bis 1993 war er Senatsmitglied, von 1993 bis 1995 und von 1997 bis 2001 Dekan der Technischen Fakultät. 1996 hielt er sich als Gastprofessor im Computer Science Department der University of Rochester, New York, auf. Im Sonderforschungsbereich "Situierte künstliche Kommunikatoren" leitet er mehrere Teilprojekte. Zudem koordiniert er das EU-Projekt "VAMPIRE". Gerhard Sagerer ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des "Forums InformatikerInnen für den Frieden und gesellschaftliche Verantwortung", der Deutschen Computer Gesellschaft, der European Society for Signal Processing und des Institute of Electrical and Electronics Engineers. Sagerer hat den seit Herbst 2000 angebotenen neuartigen Bachelor-Studiengang "Mediengestaltung" mitinitiiert und vorbereitet, der gemeinsam von der Universität und der Fachhochschule Bielefeld getragen wird. Seine Forschungsgebiete sind Bild- und Sprechverarbeitung sowie Künstliche Intelligenz und die Anwendung von Methoden der Mustererkennung in biochemischen Fragestellungen.
Sagerer hat sich für die neue Amtszeit vorgenommen, die begonnene neue Studienstruktur - Bachelor, Master und strukturierte Promotion - umzusetzen und zu konsolidieren.
Prof. Dr. Norbert Sewald
Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs
Norbert Sewald, seit 1999 Professor für Organische und Bioorganische Chemie an der Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld, ist zum neuen Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs gewählt worden.
Norbert Sewald wurde am 6. November 1961 in München geboren und studierte Chemie an der Technischen Universität München. Nach der Promotion in Organischer Chemie arbeitete er von 1991 bis 1992 in der Gruppe von Professor J.E. Baldwin an der University of Oxford. 1993 begann er die Arbeiten zur Habilitation, die er ab 1994 an der Universität Leipzig fortsetzte und dort 1998 abschloss.
Seine derzeitigen Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Organische Chemie, Bioorganische Chemie, Peptidchemie, Strukturaufklärung mit NMR-Spektroskopie. Die Organische Chemie und Bioorganische Chemie, die Sewald vertritt, liegen an der Schnittstelle zur Biologie und Medizin. Da die Erforschung der molekularen Ursachen pathologischer Prozesse ('molekulare Medizin') in neuester Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt, beschäftigt sich die Arbeitsgruppe Sewald mit neuen Ansätzen für schnellere und sichere Diagnostik und gezielte, möglichst kausale und nebenwirkungsarme Therapiemöglichkeiten. Zentrales Ziel der Untersuchungen sind dabei Wechselwirkungen von Wirkstoffen mit ihren Rezeptoren an der Zelloberfläche.
Norbert Sewald, der die International Graduate School in Chemistry and Biochemistry der Bielefelder Fakultät für Chemie koordiniert, ist Mitglied der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Royal Society of Chemistry, der American Chemical Society sowie der europäischen und amerikanischen Peptide Society.
Im Zentrum seiner Arbeit als Prorektor wird die Qualitätssicherung in der Forschung an der Universität Bielefeld stehen, und zwar mit dem Ziel, das nationale und internationale Renommee weiter zu mehren.
Prof. Dr. Elke Wild
Prorektorin für Organisationsentwicklung
Elke Wild, seit 2000 Professorin für Pädagogische Psychologie der Universität Bielefeld und Leiterin der Pädagogisch-Psychologischen Beratungsstelle, ist zur neuen Prorektorin für Organisationsentwicklung gewählt worden.
Elke Wild, am 4. September 1962 in Oberhausen geboren, studierte Psychologie und Pädagogik an der Universität Marburg und erwarb dort die Diplome für Psychologie und für Erziehungswissenschaft. Mit der Arbeit ?Die Bewältigung jugendtypischer Entwicklungsaufgaben im Kontext der Familie? wurde sie 1993 an der Universität Mannheim promoviert und war dort anschließend wissenschaftliche Assistentin. 1999 habilitierte sich Elke Wild in Mannheim mit einer pädagogisch-psychologischen Arbeit über "Elterliches Erziehungsverhalten und schulische Lernmotivation". Ihre Forschungsarbeiten umfassen ein sehr breites Themenspektrum, das Fragen der Beratungs- und Lernpsychologie, der Familien- und Jugendforschung und Forschungen zum Arbeitsplatz Hochschule beinhaltet und damit ein fundiertes, anwendungsorientiertes Forschungsprofil abgibt, das sie in die Pädagogisch-Psychologische Beratungsstelle der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft der Universität Bielefeld einbringt. Elke Wild hat in vielen Bereichen der Pädagogischen Psychologie Forschungsarbeiten vorgelegt. Dazu zählen zum Beispiel Beiträge über Schullaufbahnentwicklung ost- und westdeutscher Jugendlicher, schulpsychologische/ pädagogisch-psychologische Beratung, familiale Sozialisation und schulische Lernmotivation, adoptierte Kinder und ihre Eltern, Scheidung und Stiefelternschaft, Bewältigung jugendtypischer Entwicklungsaufgaben im Kontext der Familie, Gewaltbereitschaft und rechtsextreme Einstellungen Jugendlicher. 1998 ist sie mit dem Förderpreis für ausgezeichnete Arbeiten junger Erziehungswissenschaftlerinnen der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft für den Beitrag "Familiale Sozialisation und schulische Lernmotivation" prämiert worden. Elke Wild, die 1993 mit dem Lehrpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden ist, ist unter anderem Mitglied der American Educational Research Association, der European Association for Research on Learning and Instruction sowie Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und der Sprechergruppe Pädagogische Psychologie. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Unterrichtsforschung und wirkt an der PISA 2003-Erhebung mit.
Als Prorektorin für Organisationsentwicklung beabsichtigt Elke Wild, die von ihrem Vorgänger initiierte Weiterentwicklung der Bereiche Marketing und Öffentlichkeitsarbeit fortzuführen. Zudem möchte sie Strukturen und Informationstechnologien etablieren, die zu einer Erhöhung der Transparenz universitärer Angebote und Einrichtungen beitragen, den Informationsfluss und die Kommunikation zwischen Rektorat, Verwaltung und den Fakultäten optimieren helfen und der möglichst effizienten Aus- und Weiterbildung von Mitgliedern des wissenschaftlichen Dienstes in jenen Tätigkeitsbereichen dienen, die der öffentlichen Selbstverwaltung zuzurechnen sind.
Kurzmeldung
Der Senat der Universität Bielefeld hat vier Prorektoren gewählt, deren zweijährige Amtszeit am 1. Oktober beginnt. Zur neuen Prorektorin für Organisationsentwicklung wurde Prof. Dr. Elke Wild gewählt, zum neuen Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs Prof. Dr. Norbert Sewald. Wiedergewählt wurden Prof. Dr. Christoph Gusy als Prorektor für Finanzangelegenheiten und Ressourcen sowie Prof. Dr. Gerhard Sagerer als Prorektor für Studium und Lehre.