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Senat stimmt Liste der Mitglieder für den Hochschulrat zu (Nr. 68/2008)
Fünf Frauen und fünf Männer aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft sollen neues Gremium der Universität Bielefeld bilden
Der Senat der Universität Bielefeld hat heute einstimmig die Liste der zehn Mitglieder für den Hochschulrat bestätigt. Das neue Gremium soll sich aus fünf externen und fünf internen Personen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zusammensetzen. Bei den externen Mitgliedern handelt sich um Professorin Dr. Susanne Baer (Juristin, Humboldt Universität Berlin), Dr. Annette Fugmann-Heesing (Juristin, Politikerin), Dirk U. Hindrichs (Geschäftsführender persönlich haftender Gesellschafter Schüco International KG, Bielefeld), Professorin Dr. Gisela Schütz (Physikerin, Direktorin Max-Planck-Institut für Metallforschung, Stuttgart), Professor Dr. Heinz-Elmar Tenorth (Erziehungswissenschaftler, Humboldt Universität Berlin). Als interne Mitglieder sind Professor Dr. Klaus Cachay (Sportsoziologe), Professor Dr. Martin Carrier (Philosoph), Professorin Dr. Ulrike Davy (Juristin), Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus (Chemikerin) sowie Dr. Hans-Georg Stammler (Chemiker) vorgesehen. Die Liste bedarf nun der Zustimmung durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen. Auch die Bestellung der Mitglieder erfolgt durch das Ministerium.
Der Hochschulrat ist als neues Gremium zuständig für die Wahl des Rektorats, Fragen der Hochschulentwicklung, berät die Hochschulleitung und übt die Aufsicht über deren Geschäftsführung aus. Laut Hochschulgesetz muss mindestens die Hälfte der Mitglieder eines Hochschulrats von außerhalb der Hochschule kommen. Der oder die Vorsitzende muss von außen kommen. Der Vorsitz wird vom Hochschulrat im Rahmen der ersten Sitzung gewählt.
Professor Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen, wird den Hochschulrat offiziell ernennen.
Kurzinformationen zu den designierten Mitgliedern des Hochschulrats der Universität Bielefeld:
Professorin Dr. Susanne Baer, 1964 geboren, hat an der Freien Universität Berlin Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft studiert. Sie promovierte und habilitierte sich in Berlin. 2001/2002 vertrat sie die Professur für Öffentliches Recht an der Universität Bielefeld. Seit 2002 ist sie Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien an der Humboldt Universität zu Berlin und seit 2003 zudem Direktorin des GenderKompetenzZentrums. Von 2005 bis 2006 war Susanne Baer Vizepräsidentin für Studium und Internationales der Humboldt Universität.
Dr. Annette Fugmann-Heesing, 1955 geboren, hat in Bielefeld und Freiburg Rechtswissenschaft studiert und 1983 an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld promoviert. Es folgten Tätigkeiten beim Regierungspräsidenten Detmold, in der NRW-Staatskanzlei und als Stadtkämmerin in Herford. 1991 ernennt Hessens Ministerpräsident Hans Eichel die SPD-Politikerin zur Finanzministerin (bis 1994). Von 1994 bis 1996 vertritt sie die Professur für Öffentliches Recht an der Universität Bielefeld. 1996 wird sie Finanzsenatorin und später Bürgermeisterin (1998) in Berlin. Bis heute ist sie Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und dort Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses. Seit 2003 war sie Mitglied des Kuratoriums der Universität Bielefeld.
Dirk U. Hindrichs, 1955 geboren, hat Betriebswirtschaft und Maschinenbau studiert. Berufliche Stationen waren anschließend Kimblery-Clark, Quelle und Seagram. Seit 1996 ist er geschäftsführender persönlich haftender Gesellschafter der Schüco International KG mit Sitz in Bielefeld, einem weltweit tätigem Produzenten von Fenstersystemen, Fassaden, Türen, Wintergärten und Solarsystemen. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 5000 Mitarbeiter. Er ist Präsident des Industrie- und Handelsclub Ostwestfalen-Lippe (I H C) und Mitglied der Initiative "2Â - Deutsche Unternehmer für Klimaschutz".
Professorin Dr. Gisela Schütz, 1955 geboren, studierte an der Technischen Universität München Physik und promovierte 1984 dort im Fach Kernphysik. Im Anschluss an ihre Habilitation 1992 an der TU München im Fach Experimentalphysik wurde sie 1993 an der Universität Augsburg zur Universitätsprofessorin ernannt und übernahm 1997 einen Lehrstuhl am Institut für Experimentelle Physik der Universität Würzburg. Seit 2001 ist sie Wissenschaftliches Mitglied und Direktorin am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart.
Professor Dr. Heinz-Elmar Tenorth, 1944 geboren, studierte Germanistik, Geschichte, Sozialkunde, Philosophie und Pädagogik in Bochum und Würzburg. 1975 promovierte er in Pädagogik an der Julius-Maximilian-Universität Würzburg. 1979 wurde Tenorth Professur für Wissenschaftstheorie und Methodologie der Erziehungswissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main und wechselte 1991 als Professor für Historische Erziehungswissenschaft an die Humboldt Universität nach Berlin. Von 2000 bis 2005 war er Vizepräsident für Lehre und Studium an der Humboldt Universität. Tenorth ist Mitglied des Gründungsvorstands des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen.
Professor Dr. Klaus Cachay, geboren 1946, hat in Esslingen und Tübingen Lehramt, Sportwissenschaft, Pädagogik und Soziologie studiert. Er promovierte 1977. 1986 folgte die Habilitation im Fach Sportwissenschaft. Ab 1987 war er Professor am Institut für Sportwissenschaft der Universität Tübingen, ehe er 1992 auf die Professur für Sportwissenschaft an der Universität Bielefeld berufen wurde und Leiter des Arbeitsbereichs "Sport und Gesellschaft" wurde. Seit 1995 ist Cachay Mitglied des Senats der Universität Bielefeld.
Professor Dr. Martin Carrier, 1955 geboren, studierte Physik, Philosophie und Pädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er war bis 1994 an der Universität Konstanz tätig, wo er sich 1989 in Philosophie habilitierte. Ab 1994 war er Professor an der Universität Heidelberg, ehe er 1998 als Professor für Philosophie an die Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld wechselte. Er ist Mitglied des Direktoriums des Zentrums für interdisziplinäre Forschung sowie des Vorstands des Instituts für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Bielefeld. 2008 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis.
Professorin Dr. Ulrike Davy, geboren 1955, studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und erwarb 1996 in Graz die Lehrbefugnis für österreichisches und vergleichendes Verfassungs- und Verwaltungsrecht. 1995 bis 1996 war sie am Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung, Migration and Human Rights Programme, Wien, beschäftigt. Anschließend hatte sie als Vertreterin bis 1998 eine Jean-Monnet-Professur für European Labour Law, Labour Relations and Social Policy in Bielefeld inne. Seit 1998 ist Davy Professorin für Öffentliches Recht, deutsches und internationales Sozialrecht sowie Rechtsvergleichung an der Fakultät für Rechtswissenschaft. Von 2005 bis 2007 war sie Prorektorin für Organisationsentwicklung an der Universität Bielefeld.
Professorin Katharina Kohse-Höinghaus, 1951 geboren, hat an der Ruhr-Universität Bochum Chemie studiert und dort 1978 promoviert. Nach Aufenthalten beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart, beim Department of Mechanical Engineering der Stanford University sowie im Molecular Physics Laboratory des SRI International folgte 1992 die Habilitation. Seit 1994 ist sie Professorin für Physikalische Chemie an der Universität Bielefeld. Von 2001 bis 2003 war Kohse-Höinghaus Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Bielefeld. Für ihr Engagement beim Projekt "Teutolab" verlieh ihr Bundespräsident Horst Köhler 2007 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Dr. Hans-Georg Stammler, 1961 geboren, studierte Politikwissenschaft und Chemie an der Universität in Heidelberg. 1989 promovierte er hier und wechselte 1990 in die Arbeitsgruppe "Anorganische Chemie" der Universität Bielefeld. Für sein chemiedidaktisches Projekt "Luftikus" wurde er 2001 vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgezeichnet. Seit 2003 ist Stammler Studiendekan der Fakultät für Chemie und seit 2007 Mitglied des Senats der Universität Bielefeld.
Das Auswahlgremium für den Hochschulrat bestand aus Professor Dr. Klaus Peter Treumann (Vorsitz, Fakultät für Erziehungswissenschaft) und Professor Dr. Rudolf Eichenlaub (Fakultät für Biologie) sowie Dr. Birgitta Wrede (Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung). Mit beratender Stimme wirkten für die Studierenden die AStA-Vorsitzende Mira Schneider und für die Gruppe der weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Jutta Grau mit.
An der Abstimmung im Senat nahmen 15 von 21 Senatsmitgliedern teil. Abgegeben wurden 15 Ja-Stimmen, keine Nein-Stimme und keine Enthaltung.
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Professor Dr. Klaus Peter Treumann
Fakultät für Erziehungswissenschaft
Tel. 0521 / 106 4355