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"Schallmauer" bei der Erzeugung ultrakurzer Lichtpulse durchbrochen (Nr. 174/2001)
Den Bielefelder Experimentalphysikern Dozent Markus Drescher und Professor Ulrich Heinzmann ist es in Zusammenarbeit mit der Wiener Forschergruppe um Professor Ferenc Krausz erstmals gelungen, einzelne Pulse von Röntgenstrahlung zu erzeugen und zu charakterisieren, die nur 650 Attosekunden (0, 000 000 000 000 000 650 s) lang sind. Damit sind sie deutlich kürzer als die Schwingungsdauer einer Periode sichtbaren Lichts. Hierüber wird in der jüngsten Ausgabe der international renommierten Zeitschrift "Nature" am 29. November berichtet. Die Röntgen-Lichtpulse wurden als Oberschwingungen extrem intensiver Laserstrahlung erzeugt und durch mit Technologien der Nanowissenschaften entwickelten speziellen Röntgenoptiken so manipuliert, dass in einer zeitaufgelösten Messung des Photoeffekts die "Schallmauer" einer Femtosekunde (10-15 Sekunden) klar durchbrochen werden konnte. Mit diesen ultrakurzen Strahlungspulsen ist es - wie gezeigt wurde - nun möglich, die Bewegung von Elektronen in Atomen, Molekülen und Festkörpern auf deren natürlichen Zeitskala zu verfolgen.
Diese neue Technologie wird in dem neuen interdisziplinären Sonderforschungsbereich der Universität Bielefeld zur Erforschung des fundamentalen Prinzips der molekularen Erkennung in organischen Systemen eingesetzt.
Kontakt: Fakultät für Physik der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Ulrich Heinzmann, Telefon 0521/106-5469, Dr. Markus Drescher, Telefon 0521/106-5470.