Pressemitteilungen
Schüler als Forscher: No risk - more fun?! (Nr. 260/2009)
Das Projekt „BWL in OWL II“ erklärt Schülern unternehmerische Entscheidungen im Risiko-Kontext
„Wie risikofreudig sind Sie im Umgang mit Geld?“ Mit dieser Fragestellung beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 von fünf verschiedenen Schulen aus OWL in Kooperation mit der Universität Bielefeld im Rahmen einer einwöchigen Sommerschule in Bad Wünnenberg. Im Projekt „BWL in OWL II“, welches von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert wird, wurde mit Hilfe von Experimenten das finanzielle Risikoverhalten der Teilnehmer bestimmt.
Während der Sommerschule untersuchten die Schüler die oftmals unterstellte Rationalität unternehmerischer Entscheidungen im Risiko-Kontext – eine Fragestellung, die gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen Probleme auf dem Finanzmarkt eine Rolle spielt. In experimenteller Weise wurde der Frage nachgegangen, ob theoretische Modelle das tatsächlich beobachtete Verhalten hinreichend erklären können. Die Teilnehmer vor Entscheidungssituationen gestellt, bei denen sie sich entweder für einen sicheren Gewinn oder für die Teilnahme an einem Lotteriespiel mit der Chance auf einen höheren Gewinn entschließen mussten.
Aus den Ergebnissen wurde für jeden Schüler die individuelle Risikobereitschaft ermittelt. Eine Schülerin zog folgendes Fazit: „Ich kann nur jedem empfehlen sich in Zukunft bei Geldanlagen stärker über das Risiko zu informieren und insgesamt vorsichtiger vorzugehen.“
Eine interessante Abwechslung bildete die Unternehmensbesichtigung in Paderborn bei Wincor Nixdorf. Neben einer umfangreichen Betriebsführung wurde die Produktpalette vorgestellt und eine Übersicht über die Ausbildungsmöglichkeiten gegeben.
Professor Decker betonte, das es auch in diesem Jahr wieder gelungen sei, Schüler für betriebswirtschaftliche Themen zu begeistern, mit denen sie im Alltag kaum konfrontiert werden. Professor Jahnke hob hervor: „Alle Bereiche von der Vorbereitung der Experimente über die Auswertung bis hin zur Präsentation und Pressearbeit wurden durch die verschiedenen Schülergruppen abgedeckt.“
Alle Forschungsergebnisse werden am 19. November um 14 Uhr im VIP-Raum der Kampa-Halle in Minden der Öffentlichkeit vorgestellt.
BWL in OWL II – „Deutung und Analyse betriebswirtschaftlicher Phänomene“ ist die Weiterführung des von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bielefeld im September 2004 gestarteten und von der Robert Bosch Stiftung in umfassender Weise geförderten Schülerprojekts BWL in OWL. Das Projekt, dass von den Professoren Dr. Hermann Jahnke und Dr. Reinhold Decker koordiniert wird, gliederte sich in mehrere Phasen. Nach einer allgemeinen Auftaktveranstaltung im März dieses Jahres folgten bis September mehrere Vorbereitungsworkshops. Abgeschlossen wurde der diesjährige Zyklus nun mit einer einwöchigen Sommerschule. Mit dem Rudolf-Rempel-Berufskolleg in Bielefeld, dem Friedrich-List-Berufskolleg in Herford, dem Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg in Minden, dem Einstein-Gymnasium in Rheda-Wiedenbrück sowie dem Städtischen Gymnasium Gütersloh beteiligen sich Schüler und Lehrer aus fünf Schulen der Region an diesem Projekt.
Kontakt:
Projekt BWL in OWL, Universität Bielefeld
Prof. Dr. Hermann Jahnke, Projektleiter
Tel.: 0521 / 106-6896
E-Mail: bwlinowl@uni-bielefeld.de