Pressemitteilungen
Professor Dietrich Kurz feiert 60. Geburtstag (Nr. 140/2002)
Zu einem sportpädagogischen Kolloquium lädt die Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft anlässlich des 60. Geburtstages von Prof. Dr. Dietrich Kurz am Dienstag, den 22. Oktober, in die Universität Bielefeld ein. Gestaltet wird das Kolloquium von ehemaligen Schülern des Sportwissenschaftlers. Um 13.30 Uhr stehen im Raum A2-125 der Universität zunächst die Grußworte von Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay, Sprecherin der Abteilung Sportwissenschaften, und von Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann auf dem Programm. Es folgen Vorträge zu den Themen "Auch wenig bringt viel - Ziele und deren Umsetzung im Gesundheitssport", "Wie kann Sport unser Leben bereichern", "Sport im gesellschaftlichen Modernisierungsprozess: Zwischen Globalisierung und Individualisierung" und "Wohin treibt die Sportpädagogik".
Um 19.30 Uhr präsentieren Studierende und Kollegen in der Sporthalle der Universität die "Kurz"-Show mit Turnen, Tanz, Zauberei und Musik.
Professor Dietrich Kurz wurde in Breslau geboren und studierte in Tübingen, Athen und Hamburg. 1969 erfolgte die Promotion, 1977 die Habilitation zum Thema "Elemente des Schulsports. Grundlagen einer pragmatischen Fachdidaktik". Er wechselte 1978 als erster Hochschullehrer in den Arbeitsbereich Sportunterricht und Erziehung an die neugegründete Abteilung Sportwissenschaft der Universität Bielefeld.
Zu den Forschungsschwerpunkten von Dietrich Kurz gehören der Schulsport und die sportpädagogische Jugendforschung. Der Schulsport und seine pädagogische Grundlegung bildet seit Jahren den thematischen Kern im wissenschaftlichen Wirken von Dietrich Kurz. Sein Engagement zielt vor allem auf die ständige Weiterentwicklung eines pädagogischen Schulsportkonzeptes, das als Grundlage für die Entwicklung und Implementation von Lehrplänen dienen soll. So basieren die erst 1999 in Kraft getretenen Rahmenvorgaben und Lehrpläne für den Schulsport in Nordrhein-Westfalen auf diesem Konzept.
Etwa seit Beginn der 90er Jahre treten zunehmend auch Fragen der sportpädagogischen Jugendforschung in das Interesse von Dietrich Kurz. Unter seiner Federführung wurden die beiden "Bielefelder Jugendsportstudien 1992 und 1995" durchgeführt. Dabei handelt es sich jeweils um repräsentative Querschnittstudien, in denen Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 20 Jahren aus Brandenburg und Nordrhein-Westfalen nach ihrer Lebenssituation, ihrem Sportverhalten, ihren Problemen und Belastungen in verschiedenen Handlungsfeldern und ihrem Gesundheitszustand befragt wurden. Auch heute noch bieten diese beiden Studien eine Vielzahl von Daten zum Sportengagement von Jugendlichen, die Dietrich Kurz in zahlreichen Vorträgen präsentiert.
Im Auftrag der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung werden zentrale Ergebnisse der beiden Bielefelder Jugendsportstudien Eingang in einen "1. nationalen Kinder- und Jugend-Sport-Bericht" finden. Zudem erläutert er gegenwärtig seine Vorstellungen zu einem pädagogischen Schul-sportkonzept in einem Lehrbuch zur "Einführung in die Sportdidaktik".
Kurz ist bis heute aktiver Skifahrer, Fußballer und Langstreckenläufer. Ihm hat die Universität Bielefeld die Finnbahn und das traditionelle "Finnbahn-Meeting" zu verdanken. Zudem war und ist Kurz in verschiedenen Funktionen ehrenamtlich tätig. So war er unter anderem Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Sportbundes und Präsident der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft. Seit 1980 ist der Sportpädagoge stellvertretender Vorsitzender der Ortsgruppe Bielefeld der Deutschen Olympischen Gesellschaft, seit 1995 Mitglied des Carl-Diem-Kuratoriums des Deutschen Sportbundes und seit 2001 Mitglied des Kuratoriums der Sportstiftung NRW.