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Preise für die besten Abschlussarbeiten in den Gesundheitswissenschaften - AOK Westfalen-Lippe stiftet zum zehnten Mal Preise für Bachelor-, Master- und Doktor-Arbeiten (Nr. 161/2004)
Zum zehnten Mal vergibt die Fakultät für Gesundheitswissenschaften im Rahmen ihres Fakultätstages am 11. Oktober hoch dotierte Preise an die besten Abschlussarbeiten von Studierenden. Die Preisträger werden von einer unabhängigen Jury der Fakultät ausgewählt, die Preise werden von der AOK Wesfalen-Lippe gestiftet. Deren Geschäftsführer Fred Nadolny lässt es sich auch dieses Mal nicht nehmen, die Urkunden an die besten Absolventinnen und Absolventen direkt zu übergeben. Zum ersten Mal werden die Preise für alle drei an der Fakultät regulär angebotenen Studiengänge vergeben, weil inzwischen neben dem Masterstudiengang auch der Bachelor- und der Promotionsstudiengang getreten sind. Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften hat ihr Studium damit bereits heute an dem für 2010 für alle europäischen Länder geplanten Studienaufbau orientiert.
Die Jury der Fakultät unter der Leitung von Professor Dr. Ralf Ulrich hatte die Qual der Wahl. Im Vorfeld waren zehn Dissertationen, fünfzehn Masterarbeiten und sieben Bachelorarbeiten ausgewählt worden, die von allen Gutachterinnen und Gutachtern als sehr gut bewertet worden waren. Hierauf mussten nach den Spielregeln der Preisverleihung eine Dissertation, zwei Masterarbeiten und zwei Bachelorarbeiten für den Preis ausgewählt werden. Die beste Dissertation wird mit 1000,-Euro, die beiden besten Masterarbeiten jeweils mit 600,-Euro und die beiden besten Bachelorarbeiten jeweils mit 400,-Euro dotiert.
Eine der beiden Preise für die besten Bachelorarbeiten geht an Burkhard Pölzing für seine Arbeit zu "Gesundheitsberatung in der Apotheke". Die Arbeit zeigt, dass Apotheken künftig über die Arzneimittelabgabe hinaus in viel stärkerem Maße als bisher direkte Gesundheitsberatung als patientenorientierte Dienstleistung anbieten werden. Burkhard Pölzing entwickelt hierfür eigene Modelle, die sich zur Umsetzung in der Praxis eignen. Der zweite Preis geht an Bettina Werbelow, die sich mit "Möglichkeiten und Grenzen der internetgestÃtzten Beratung für chronisch kranke Patienten" beschäftigt hat. Es geht um die Stärkung der Kompetenzen von Patientinnen und Patienten, die langfristig erkrankt sind. Die Autorin entwickelt ein Modell, wonach ein Verbraucherinformationszentrum mit vielfältigen elektronischen Angeboten eine deutliche Verbesserung der heutigen Situation erreicht werden kann.
Bei den Masterarbeiten wurde die Ausarbeitung von Bettina Bräutigam zu "Arzneimittelmissbrauch und Dopingverhalten im Freizeitsport" prämiert. Im Vordergrund steht das Phänomen des Doping durch pharmazeutische Produkte im Freizeitsport, besonders im Zusammenhang mit Besuch von Fitnessstudios. Die Gefahr einer unbedachten Nutzung von Dopingmitteln werden herausgearbeitet, Vorschläge für einen gesunden Freizeitsport abgeleitet. Die zweite Arbeit von Süster Strobelt bearbeitet die Rolle von afrikanischen Heilmethoden in Gabun und fragt danach, ob sie auf die hiesige Körper- und Psychotherapie übertragen werden können. Es zeigt sich, dass viele der traditionellen medizinischen und therapeutischen Ansätze in Afrika interessante Impulse für die Weiterentwicklung von Behandlungsschemata in westlichen Ländern aufweisen.
Mit der besten Dissertation wurde Mechthild Schmedders ausgezeichnet. Ihre Arbeit heisst: "Leben in Unsicherheit - psychosoziale Aspekte von prädiktiven Gendiagnosen". Die Dissertation setzt sich kritisch mit den Möglichkeiten und Grenzen der genetischen Vorhersage von dauerhaften Krankheiten am Beispiel von Darmerkrankungen auseinander. Die zentrale Frage ist, wie Menschen mit der Diagnose umgehen, dass sie eine potentiell lebensbedrohliche Erkrankung geerbt haben. In Intensivinterviews hat die Autorin dazu Betroffene gefragt. Alle Befragten waren sich unsicher, was sie mit dem genauen Wissen über ihre erbliche Belastung im Alltag anfangen können. Die sozialen, psychischen und ethischen Probleme der Gendiagnose werden deswegen von der Autorin einer sorgfältigen und kritischen Bilanzierung unterzogen.
Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften, die vor wenigen Monaten ihren 10. Geburtstag feiern konnte, hat bislang einen ersten Jahrgang von knapp 100 Bachelorabsolventen, den 15. Jahrgang von Masterabsolventen (zusammen schon 427) und den 8. Jahrgang von Promotionsabsolventen (zusammen knapp 100) hervorgebracht. Die Universität Bielefeld ist nach den Worten von Dekan Prof. Dr. Klaus Hurrelmann nach wie vor eindeutig der größte Standort für die Ausbildung von Gesundheitswissenschaftlerinnen und Gesundheitswissenschaftlern in Deutschland. "Dieses Alleinstellungsmerkmal möchten wir solange wie möglich behalten und unsere Spitzenposition weiter ausbauen. Das ist natürlich nur möglich, wenn wir auch weiterhin Absolventinnen und Absolventen mit höchster Kompetenz entlassen können. Die Preisverleihung soll hierfür ein Anreiz sein".
Die Preisverleihung findet am Montag, dem 11. Oktober ab 16.15 Uhr in Hörsaal 3 statt. Die direkte Übergabe der Preise durch den AOK Geschäftsführer Nadolny und den Juryvorsitzenden Ulrich ist für 17.15 Uhr vorgesehen.