Pressemitteilungen
Oberstufen-Kolleg verabschiedet Lehrende der Gründergeneration (Nr. 144/2004)
Mit dem Ende des Sommersemesters 2004 hat das Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld sechs Lehrende verabschiedet, die zur Gründergeneration des Oberstufen-Kollegs zählen. Sie haben zum Teil mehr als dreißig Jahre lang die Entwicklung des Oberstufen-Kollegs mitgetragen oder als Mitglied der Kollegleitung verantwortlich gestaltet. Auf einer gemeinsamen Abschiedsfeier hat der Kollegleiter Dr. Hans Kroeger an das Engagement der sechs Kolleginnen und Kollegen in oft bewegten Jahren erinnert und ihnen für ihren Einsatz gedankt.
Die Kunstwissenschaftlerin Dr. Irene Below war nach ihrem Studium und einer Promotion in Kunstgeschichte schon 1970 zum Oberstufen-Kolleg gekommen. Mit ihr scheidet das letzte Mitglied der "Aufbaukommission" für die Bielefelder Schulprojekte aus. Sie hat das College, seine freien Formen des Lernens und Lehrens und seine basisdemokratische Selbstverwaltung mit aus der Taufe gehoben und gegen alle Angriffe verteidigt. 34 Jahre lang hat sie die Entwicklung der Bildungskonzeption des Oberstufen-Kollegs und ihres Faches Künste maßgeblich mitgestaltet. Ein besonderes Anliegen war ihr, den Unterricht - in vielen Projekten und Exkursionen - in die Welt der Kunst zu führen.
Dr. Helga Jung-Paarmann, Lehrerin mit zweitem Staatsexamen in Geschichte und Sozialkunde und promovierte Historikerin, hat 1977 den Weg zum Oberstufen-Kolleg gefunden. Aus der Vielzahl ihrer Aktivitäten sind drei wohl besonders hervorzuheben: Sie war von 1988 bis 1992 die erste und bisher einzige Kollegleiterin und hat dieses Amt mit großer Tatkraft wahrgenommen. Später war sie für die Öffentlichkeitsarbeit des Oberstufen-Kollegs zuständig und hat mit vielen Ideen und herausragendem Organisationsgeschick das Oberstufen-Kolleg und seine Arbeit in der Öffentlichkeit dargestellt. Schließlich hat sie das "Museum der Schulprojekte" (mit-)erfunden und sich für dessen Aufbau und ständige Aktualisierung eingesetzt.
Dr. Rainer Schüren, promovierter Anglist, war seit 1972 am Oberstufen-Kolleg. Er hatte vorher Englisch und Latein studiert und als wissenschaftlicher Assistent an der FU Berlin gearbeitet. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit stand neben seiner Mitarbeit in der Fachkonferenz Englisch sein Engagement für den Bereich Deutsch als Fremdsprache. Er hat inhaltlich und organisatorisch maßgeblich daran mitgearbeitet, für viele Kollegiaten ohne ausreichende deutsche Sprachkenntnisse Unterrichtskonzeptionen zu entwickeln und im Unterricht umzusetzen.
Dr. Dieter Vohmann ist nach seiner Promotion in Mathematik an der Universität Göttingen 1973 am Oberstufen-Kolleg eingestellt worden. Er hat wie kaum ein zweites Mitglied die Entwicklung des Oberstufen-Kollegs mit geprägt - als Lehrender im Fach Mathematik, als Mitglied zahlloser Gremien und Ausschüsse, als "Sprecher" des Kollegiums schon in den siebziger Jahren, schließlich als Leiter des Oberstufen-Kollegs von 1979 bis 1983 und von 1992 bis 1996. Als Kollegleiter zeichneten ihn Sorgfalt für die Personen und Genauigkeit in den zu klärenden Fragen aus. Er war 1995 daran beteiligt, eine Initiative für eine grundlegende Reform von Innen ins Haus zu tragen und eine breite Reformdiskussion zu entfachen. In den letzten Jahren hat er intensiv an der Entwicklung eines dreijährigen Bildungsganges für das "neue" Oberstufen-Kolleg mitgearbeitet.
Ebenfalls zu verabschieden waren Dr. Wulf Drexler und Manfred Müller-Ammel,sie konnten allerdings an der Abschiedsfeier nicht teilnehmen. Wulf Drexler hat an der Universität Konstanz in Soziologie promoviert und war seit Anfang 1973 Mitglied des Kollegiums und der Fachkonferenz Soziologie. Manfred Müller-Ammel hat das zweite Staatsexamen in Geographie, Politik und Pädagogik absolviert und hat am Oberstufen-Kolleg die Fächer Geographie und Geologie vertreten. Von 1983 bis 1987 war er Pädagogischer Leiter.
Legende zum Foto:
Das Bielefelder Oberstufen-Kolleg verabschiedete Dieter Vohmann, Irene Below, Helga Jung-Paarmann und Rainer Schüren (von links); nicht auf dem Foto Wulf Drexler und Manfred Müller-Ammel.