Pressemitteilungen
Neuer Bachelor-Studiengang Politikwissenschaft (Nr. 69/2002)
Die Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld bietet zum Wintersemester 2002/2003 mit dem Bachelor-Studiengang "Politikwissenschaft" ein neues, modularisiertes, international und interdisziplinär ausgerichtetes Studium an. Die Einführung des B.A.-Studiengangs "Politikwissenschaft" stellt eine zentrale Maßnahme der Universität Bielefeld im Rahmen der in den Zielvereinbarungen mit dem Land Nordrhein-Westfalen vereinbarten strukturellen Stärkung der Politikwissenschaften dar.
Durch die Einbettung des neuen Studiengangs an eine Fakultät für Soziologie wird "ein besonderes, innovatives inhaltliches Profil ausgebildet, das sich von herkömmlichen politikwissenschaftlichen Studiengängen unterscheidet", sagt der Bielefelder Politikwissenschaftler Mathias Albert. Traditionelle politikwissenschaftliche Studiengänge seien gekennzeichnet durch Vertiefungen der Lehrinhalte in den Teildisziplinen "Politische Theorie", "Vergleichende Politikwissenschaft" und "Internationale Beziehungen". Der neue B.A.-Studiengang "Politikwissenschaft" zeichne sich demgegenüber durch die Betonung der heute internationalen Dimension jeglicher politischer Prozesse, die Hervorhebung des Praxisbezugs der politikwissenschaftlichen Analyse, die Reflektion der gesellschaftlichen Einbettung politischer Kommunikation und die interdisziplinäre Betrachtung von Politik aus.
Die Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld konzipierte in diesem Rahmen ein Studienprogramm, das eine berufsorientierte Ausbildung mit einer Vermittlung von politikwissenschaftlichen Inhalten unter besonderer Berücksichtigung interdisziplinärer Querverbindungen ins Zentrum der Lehre rückt. Am Beginn des Studiums steht eine "klassische" Grundausbildung in den politikwissenschaftlichen Disziplinen "Politische Theorie", "Vergleichende Politikwissenschaft" und "Internationale Beziehungen". Hierauf baut eine fachspezifische Ausbildung auf, die die Vermittlung einer fachbezogenen Praxiskompetenz mit Ausbildungsinhalten kombiniert, welche die Bedingungen einer medienvermittelten Politik in einer globalisierten Welt besonders berücksichtigt. Die interdisziplinäre Ausbildung erfolgt durch die Teilnahme der Stu-dierenden am Veranstaltungsangebot der Fakultäten für Soziologie, Geschichtswissenschaft und Philosophie sowie Rechtswissenschaft.
Integraler Bestandteil des B.A.-Studiengangs "Politikwissenschaft" ist eine verpflichtende Praktikumsphase. Sie dient der Einführung der Studierenden in ein Arbeitsumfeld außerhalb der Universität. Die Organisation der Praktikumsphase, einschließlich der Pflege der Kontakte zu geeigneten Praktikumsstellen wird von einem Beauftragten übernommen. Die Studierenden werden vor und während des Praktikums durch Mentoren betreut.
Die Internationalität des B.A.-Studiengangs "Politikwissenschaft" wird zusätzlich zu der inhaltlich-thematischen Ausrichtung des Lehrangebots durch die Verpflichtung der Studierenden unterstrichen, einen Teil ihrer Prüfungsleistungen in englischer Sprache abzulegen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die B.A.-Thesis - die Bachelor-Abschlussarbeit - in englischer Sprache zu verfassen. Zur Vorbereitung auf diese Leistungen sind englischsprachige Seminare Bestandteil des Lehrangebots. Die Studierenden sind angehalten, einen Teil ihres Studiums im Ausland zu absolvieren. Die Fakultät für Soziologie unterhält zu diesem Zweck Beziehungen zu Universitäten in Aarhus, Amsterdam, Bergen, Bern, Bologna, Belfast und Paris (in Vorbereitung). Durch den Abschluss von studiengangsbezogenen Abkommen mit den Partnerinstituten wird eine Anrechnung der im Rahmen des Auslandsstudiums erbrachten Leistungen an der Heimatuniversität erleichtert.
Als berufsqualifizierender Abschluss vermittelt der B.A.-Studiengang durch sein besonderes Profil den Studierenden Fähigkeiten, die sie zum einen für die "klassischen" Tätigkeitsfelder in Politik, Verwaltung, Medien, Unternehmen und Verbänden qualifizieren. Zusätzlich werden die Absolventinnen und Absolventen aufgrund der Ausrichtung des Studiengangs auf die internationale Dimension von Politik und die zu erwerbenden Fremdsprachenqualifikationen in besonderer Weise zu Tätigkeiten im Rahmen von internationalen Organisationen und international operierenden Einrichtungen befähigt. Der Abschluss des Studiums mit dem akademischen Grad "Bachelor of Arts" bietet nicht nur die Grundlage für einen erfolgreichen Einstieg in das Berufsleben, sondern er eröffnet darüber hinaus die Möglichkeit eines weiterführenden Studiums im Rahmen eines Master-Programms. Zur Komplettierung ihres Studienangebots wird die Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld im kommenden Jahr einen M.A.-Studiengang "Politische Kommunikation" einrichten, der Absolventen nicht nur des B.A.-Studiengangs die Möglichkeit einer weiterführenden wissenschaftlichen Ausbildung ermöglichen wird.
"Mit der Einführung dieser gestuften Studiengangstruktur werden Innovationspotenziale eröffnet, die eine berufsorientierte Ausbildung mit der Vermittlung politikwissenschaftlicher Inhalte kombinieren", sagt der Bielefelder Politikwissenschaftler Mathias Albert. Diese Organisation der wissenschaftlichen Ausbildung berücksichtige zum einen die Qualifikationserfordernisse der Studierenden in einer sich wandelnden Berufswelt. Zum anderen reagiere sie auf Entwicklungen in der internationalen Forschungslandschaft, "die im Zuge des Umganges mit dem Mediatisierungs- und Globalisierungsprozess nur noch bedingt ein strikt teildisziplinäres Verständnis zentraler politikwissenschaftlicher Problembereiche zulassen".
Weitere Informationen: www.uni-bielefeld.de/soz/ba/index.html.
Kontakt:Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Mathias Albert, Dr. Tanja Malek, Telefon: 0521/106 6925.