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Pressemitteilungen

Menschenwürde in der klinischen Praxis (Nr. 15/2010)

Veröffentlicht am 19. Januar 2010, 11:33 Uhr

Tagung zur medizinischen Ethik am Zentrum für interdisziplinäre Forschung

"Menschenwürde in der klinischen Praxis" ist Gegenstand einer Tagung, die im Rahmen der Forschungsgruppe "Herausforderungen für Menschenbild und Menschenwürde durch neuere Entwicklungen der Medizintechnik" im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld am 12. und 13. Februar stattfindet.

Diskutiert wird ein Bündel hoch brisanter Fragen, wie etwa: Muss ein extrem frühgeborenes Kind auf jeden Fall mit allen verfügbaren medizintechnischen Methoden behandelt werden, selbst wenn absehbar ist, dass sein (möglicherweise nur kurzes) Leben von schweren Leiden gezeichnet sein wird? Kann die Menschenwürde noch gewahrt werden, wenn für akut-medizinische Fälle nicht genügend Intensivplätze bereit gehalten werden? Dürfen schwer kranke Menschen "sediert" werden, um ihre Leiden zu verringern, auch wenn sie dadurch entscheidungsunfähig werden oder sogar vorzeitig versterben? Darf man alten Menschen ohne ihren Willen eine Magensonde (PEG) einsetzen, und muss man die Sonden wieder entfernen, wenn die Patienten dies nunmehr fordern? Ist es mit dem Schutz der Menschenwürde zu vereinbaren, Menschen zu "fixieren", um sie an Selbst- oder Fremdgefährdungen zu hindern? Welche therapeutischen Eingriffe ins Gehirn sind zulässig, um psychisch kranken Patienten zu helfen? Geben uns Recht und/oder Moral hinreichende Vorgaben, um diese und ähnliche Fragen angemessen beantworten zu können? Ist der Begriff der Menschenwürde dabei hilfreich?
Neben diesen Fragestellungen wird die Auseinandersetzung mit den theoretischen Grundlagen klinischer Ethik und deren praktischen Konfliktfeldern im Fokus der Konferenz stehen. Ausgehend von der klinischen Praxis stellt sich dabei die Frage, wie die Grenzen zumutbarer Behandlung zu ziehen sind. Ziel des Workshops ist es, auf der Grundlage theoretischer Erörterungen praxisnahe Entscheidungshilfen und Denkanstöße für den klinischen Alltag zu erarbeiten.

Die Tagungsleitung haben die Rechtswissenschaftler Jan C. Joerden (Frankfurt/Oder), Eric Hilgendorf (Würzburg) und der Philosoph Felix Thiele (Bad Neuenahr-Ahrweiler) inne.

Tagungszeiten:
   12. Februar,   9:00 Uhr – 19:00 Uhr
   13. Februar,   9:30 Uhr – 12:40 Uhr

Tagungsort:
   Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld
   Wellenberg 1
   33615 Bielefeld

Weitere Informationen im Internet unter:
   www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2010/02-12-Joerden.html

Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Natalia Petrillo, wissenschaftliche Assistentin der Forschungsgruppe
Tel.: 0521 / 106-2781
E-Mail: natalia.petrillo@uni-bielefeld.de

Anfragen zur Tagungsorganisation beantwortet:
Mo Tschache, Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Tel.: 0521 / 106-2792
E-Mail: mo.tschache@uni-bielefeld.de

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Tags: zif
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