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Maria Blettner als Vorsitzende der Strahlenschutzkommission zurückgetreten (Nr. 65/2001)
Die Bielefelder Epidemiologin Maria Blettner hat am 14. Mai den Vorsitz sowie alle anderen Ämter in der Strahlenschutzkommission beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit niedergelegt.
In einem Brief an Bundesminister Jürgen Trittin wendet sich Maria Blettner gegen die Behinderung der 'effektiven wissenschaftlichen Arbeit', die Berufungspolitik und die jüngste Entscheidung des Ministers, entgegen der klaren Empfehlung der Strahlenschutzkommission, ein Mitglied in den Ausschuss "Strahlenrisiko" nicht aus wissenschaftlichen, sondern aus rein politischen Gründen zu berufen. "Für mich", so Prof. Dr. Maria Blettner, "ist diese Entscheidung ein weiteres Glied in der Kette, dass die Strahlenschutzkommission und deren Ausschüsse vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit nicht mehr als wissenschaftliche Beratergremien ernstgenommen werden, sondern mehr und mehr politisch gebraucht werden". Mit den letzten Berufungen in die Strahlenschutzkommission sei erkennbar geworden, dass "nicht allein die fachliche Reputation der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Kriterium für eine Ernennung ausschlaggebend waren". Die Arbeit der Strahlenschutzkommission "als naturwissenschaftliches und technisches Beratungsgremium ist unter diesen Umständen nicht möglich".