Pressemitteilungen
"Kolumbus Kids" - Naturwissenschaftliches Förderangebot für begabte Kinder (Nr. 106/2007)
Seit Anfang des Jahres 2006 wird an der Universität Bielefeld im Bereich Biologiedidaktik (Botanik/Zellbiologie) das Projekt "Kolumbus Kids" zur Förderung begabter Kinder in der Sekundarstufe I durchgeführt. In diesem Projekt erhalten Schülerinnen und Schüler, die von ihren Lehrern oder von Psychologen als begabt eingestuft wurden, die Möglichkeit einer zusätzlichen naturwissenschaftlichen Förderung.
"Die Förderung von begabten Kindern in der Schule ist immer häufiger Bestandteil didaktischer Diskussionen", so Professor Dr. Norbert Grotjohann. Der Biologie-Didaktiker leitet gemeinsam mit Claas Wegner das Projekt "Kolumbus Kids". "Der normale Unterricht stellt oft für diese Schülerinnen und Schüler eine Unterforderung dar, sie langweilen sich und ihre intellektuellen Fähigkeiten verkümmern."
Das an der Universität Bielefeld entstandene Projekt "Kolumbus Kids" richtet sich speziell an Kinder der 5. und 6. Klasse im Raum Bielefeld. Die verschiedenen Kurse finden jeweils nachmittags in der Zeit von 16 bis 17.30 Uhr in den Räumen der Biologie statt. "Neben der Weckung von Interesse an biologischen Themen spielt besonders die individuelle Förderung eine große Rolle", meint Professor Grotjohann. "Ziel von 'Kolumbus-Kids' ist es, der Unterforderung der Kinder vorzubeugen und sie gemäß ihrer Veranlagung zu unterrichten."
In den Unterrichtseinheiten wird das Prinzip der Problem- und Handlungsorientierung im besonderen Maße berücksichtigt. Darüber hinaus sollen durch Teamarbeit das "Wir-Gefühl" sowie die Verantwortung für sich und für das Team gestärkt werden. "Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in verschiedenen Aktions-, Sozial- und Lernformen", erklärt Claas Wegner. "Es werden Gelegenheiten geboten, aktives, schülerzentriertes Lernen zu praktizieren." Zu diesem Zweck werden den Kindern naturwissenschaftliche Inhalte präsentiert und von ihnen erarbeitet. Themen sind beispielsweise mikrobiologische Experimente, meeresbiologische Untersuchungen, die Untersuchung der Fangmechanismen bei fleischfressenden Pflanzen, der Lotuseffekt, Erforschung des Lichtsinns, Meeresbiologie oder "BioEthik". Die einzelnen Veranstaltungen bestehen aus drei Abschnitten:
1. Zunächst werden die wesentlichen Fragestellungen des zugrunde liegenden Themas in für die Schülerinnen und Schüler in verständlicher Form vorgestellt. Dabei wird besonders Wert auf die Einbettung der behandelten Fragestellungen in den übergeordneten biologischen Kontext gelegt ("Warum ist die Frage/Thematik wert, beantwortet/erforscht zu werden?").
2. Im nächsten Schritt wird gemeinsam darüber nachgedacht, wie man die aufgeworfene Problematik bearbeiten könnte. Hierbei sollen insbesondere bei späteren Themen die Vorkenntnisse aus dem zuvor Gelernten zur Anwendung kommen. Gemeinsam wird diskutiert, was für oder gegen eine Vorgehensweise spricht.
3. Der dritte Teil der Veranstaltung dient der Erforschung und Diskussion der Ergebnisse. Eine optimale Ergänzung der im Lehrplan vorgesehenen Inhalte wird gewährleistet. Es soll kein "Schulstoff" vorweggenommen werden.
"Die Themen verstehen sich einerseits als inhaltliche Ergänzung der üblichen Lehrinhalte, sollen den Schülerinnen und Schülern aber andererseits auch ein Gefühl davon vermitteln, wie die in dem Kurs behandelten Themen im späteren Lernprozess vertieft werden können und auch vertieft werden", so Professor Grotjohann. "Auf diese Weise soll das viel zitierte 'Lernen für die Zukunft' eine konkrete Form annehmen und Interesse an der Biologie geweckt werden." Gleichzeitig sollen die Schüler auf diese Weise aber auch zu einer kritischen Auseinandersetzung mit einer möglichen Studienabsicht im Bereich Biologie motiviert werden.
Die Projektgruppe setzt sich aus 12 bis 15 Kindern zusammen.
Die wöchentlich stattfindenden Termine sind:
Kurs 1: montags von 16.15 bis 17.45 Uhr für die Jahrgansstufe 6
Kurs 2: dienstags von 16.15 bis 17.45 Uhr für die Jahrgansstufe 6
Kurs 3: mittwochs von 16 bis 17.30 Uhr für die Jahrgansstufe 5
Kurs 4: donnerstags von 16 bis 17.30 Uhr für die Jahrgansstufe 5
Die Kinder werden von Seiten der Schule vorgeschlagen, an dem Projekt teilzunehmen, eine Anmeldung aus Eigeninitiative ist nicht möglich.
Zurzeit nehmen 13 Gymnasien aus der Region am Projekt Kolumbus-Kids teil.
Weitere Informationen finden sich auf der Homepage: www.kolumbus-kids.de.
"Das Projekt wurde erst durch die Unterstützung der Sparkasse Bielefeld und der Stadtwerke Bielefeld ermöglicht", stellt Claas Wegner heraus. "Jedoch ist das Projekt gerade in Zukunft auf weitere Sponsoren angewiesen, um das Projekt weiterhin in der gewohnten Art laufen zu lassen."
An der Universität Bielefeld hat sich in den vergangenen Jahren ein breites Angebotsnetz für Schülerinnen und Schüler entwickelt, das alle Klassenstufen von der Grundschule über die Sekundarstufe I bis zur Oberstufe abdeckt. Weitere Beispiele neben "Kolumbus-Kids" sind "kids plus" für besonders begabte Kinder im Grundschulalter und das Schülerstudium "Studieren ab 16". Die Organisation dieser beiden Projekte übernimmt das SchülerInnen-Büro der Universität Bielefeld.
Kurzmeldung
Seit Anfang des Jahres 2006 wird an der Universität Bielefeld im Bereich Biologiedidaktik (Botanik/Zellbiologie) das Projekt "Kolumbus Kids" zur Förderung begabter Kinder in der Sekundarstufe I durchgeführt. In diesem Projekt erhalten Schülerinnen und Schüler, die von ihren Lehrern oder von Psychologen als begabt eingestuft wurden, die Möglichkeit einer zusätzlichen naturwissenschaftlichen Förderung.
"Die Förderung von begabten Kindern in der Schule ist immer häufiger Bestandteil didaktischer Diskussionen", so Professor Dr. Norbert Grotjohann. Der Biologie-Didaktiker leitet gemeinsam mit Claas Wegner das Projekt "Kolumbus Kids". "Der normale Unterricht stellt oft für diese Schülerinnen und Schüler eine Unterforderung dar, sie langweilen sich und ihre intellektuellen Fähigkeiten verkümmern."
Das an der Universität Bielefeld entstandene Projekt "Kolumbus Kids" richtet sich speziell an Kinder der 5. und 6. Klasse im Raum Bielefeld. Die verschiedenen Kurse finden jeweils nachmittags in der Zeit von 16 bis 17.30 Uhr in den Räumen der Biologie statt. "Neben der Weckung von Interesse an biologischen Themen spielt besonders die individuelle Förderung eine große Rolle", meint Professor Grotjohann. "Ziel von 'Kolumbus-Kids' ist es, der Unterforderung der Kinder vorzubeugen und sie gemäß ihrer Veranlagung zu unterrichten."