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Katharina Kohse-Höinghaus neues Mitglied der Leopoldina (Nr. 93/2008)
Aufnahme der Bielefelder Chemikerin in die Nationale Akademie der Wissenschaften
Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus ist in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle gewählt worden. Kohse-Höinghaus ist seit 1994 Universitätsprofessorin für Physikalische Chemie an der Universität Bielefeld. In die Leopoldina werden Forscher aus aller Welt aufgenommen, deren wissenschaftliche Leistungen auf ihrem Fachgebiet herausragend sind. Die Wahl in die Akademie gilt für Naturwissenschaftler als eine der bedeutendsten Auszeichnungen, die eine deutsche Wissenschaftsinstitution vergibt.
Der Rektor der Universität Bielefeld, Professor Dr. Dieter Timmermann, gratulierte Kohse-Höinghaus: "Über die Berufung von Professorin Kohse-Höinghaus freue ich mich sehr! Ihre Aufnahme in die Leopoldina ist eine verdiente Auszeichnung für außerordentliche Forschungsleistungen und großes Engagement."
Kohse-Höinghaus hat ihre Wahl angenommen und wird innerhalb der Akademie der Sektion Chemie angehören: "Ich fühle mich sehr geehrt und freue mich auf den intensiven Austausch mit meinen Kollegen."
Katharina Kohse-Höinghaus, 1951 geboren, studierte an der Ruhr-Universität Bochum Chemie und promovierte dort im Jahr 1978. Nach Aufenthalten beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart, beim Department of Mechanical Engineering der Stanford University sowie im Molecular Physics Laboratory des SRI International folgte 1992 die Habilitation. Seit 1994 ist sie Professorin für Physikalische Chemie an der Universität Bielefeld, von 2001 bis 2003 war sie dort Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Für ihr Engagement beim Projekt "teutolab" verlieh ihr Bundespräsident Horst Köhler 2007 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Kohse-Höinghaus ist Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft und verschiedener weiterer Wissenschaftsorganisationen ebenso wie des im Mai neu gewählten Hochschulrats der Universität Bielefeld.
Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Physikalischen Chemie. Sie beschäftigt sich insbesondere mit Fragen der Verbrennung, wobei zur Zeit die Chemie von Biobrennstoffen im Fokus der Arbeiten liegt, sowie der Erzeugung von funktionellen Nanoschichten und speziellen Materialien aus der Gasphase.
Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina mit Sitz in Halle an der Saale wurde 1652 gegründet. Sie ist die weltweit älteste dauerhaft existierende naturforschende Gelehrtengesellschaft. Ihr Ziel ist der wissenschaftliche Austausch auf internationaler Ebene, die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Außerdem berät sie die Öffentlichkeit und politisch Verantwortliche durch Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen. Gegenwärtig gehören ihr mehr als 1200 Forscher an, davon über 30 Nobelpreisträger. Im Juli 2008 wird die Leopoldina die Aufgaben der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Deutschland übernehmen.
Folgende Angehörige der Universität Bielefeld sind derzeit Mitglied der Leopoldina: Prof. Dr. Martin Carrier (Fakultät für Geschichte, Philosophie und Theologie; Zentrum für interdisziplinäre Forschung), Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus (Fakultät für Chemie), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Achim Müller (Fakultät für Chemie), Prof. Dr. Alfred Pühler (Fakultät für Biologie; Centrum für Biotechnologie), Prof. Dr. Thomas Zink (Fakultät für Mathematik).
Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus ist in die Leopoldina gewählt worden.