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Israelische Historikerin Dr. Sara Bender spricht über "Die Geheimarchive der Ghettos in Warschau, Lodz und Bialystok" (Nr. 68/2004)
Im Rahmen des Kolloquiums "Forschungsprobleme der Zeitgeschichte" an der Abteilung Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld referiert die israelische Historikerin Dr. Sara Bender (Universität Haifa) am kommenden Montag, 3. Mai, um 18.15 Uhr im Raum S2-148 der Universität Bielefeld über die Geheimarchive der jüdischen Ghettos in Warschau, Lodz und Bialystok. Die Forschung zur nationalsozialistischen Ghettoisierungspolitik im besetzten Polen von 1939 bis 1943 stützt sich überwiegend auf die Akten der deutschen Besatzungsherrschaft. Die erhaltenen Materialien der Geheimarchive in den Ghettos Warschau, Lodz und Bialystok bilden dagegen eine professionell angelegte Überlieferung aus der Sicht der Ghettobewohner, die in der westlichen Forschung bisher nicht berücksichtigt wurde. Die Referentin schildert die Geschichte dieser einmaligen Quellen und gibt einen Einblick in das Leben und Sterben der jüdischen Ghettobevölkerung und ihre Reaktionsweisen auf die deutsche Verfolgungs- und Vernichtungspolitik. Sie steht anschließend zur Diskussion zur Verfügung. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bielefeld statt.