Pressemitteilungen
Isotopen-Labor ab morgen wieder freigegeben (Nr. 133/2008)
Keine Gesundheitsgefährdung durch Asbest, aber vorläufige Sicherungsmaßnahmen notwendig
In den vergangenen Tagen wurden im Isotopen-Labor der Universität Bielefeld Asbest-Untersuchungen durchgeführt. Nun liegen die Ergebnisse der Staub- und Raumluftmessungen für diesen Bereich vor: In etwa 80 Prozent der Proben konnte kein Asbest nachgewiesen werden. In den übrigen Proben wurden einzelne Fasern oder Faserbündel gefunden, vorwiegend in den Liegestäuben. Eine akute Gesundheitsgefährdung besteht nicht, dennoch wird der betroffene Laborbereich vorsorglich gereinigt und bis zum Abschluss der vorläufigen Sicherungsmaßnahmen mit verkürzter Nutzungszeit wieder geöffnet. Bislang haben die externen Gutachter im gesamten Universitätshauptgebäude über 4.500 Proben entnommen. Abgesehen von den bereits bekannten Funden wurde kein weiterer Spritzasbest nachgewiesen.
Vor einer Woche (am 16. Juli) wurde festgestellt, dass im Erdgeschoss des Bauteils W ("Zahn") die Deckenplatten der Zwischendecken leicht gebundene Asbestfasern enthalten. Der betroffene Bereich, in dem das Isotopen-Labor der Fakultät für Biologie untergebracht ist, wurde daraufhin umgehend vorsorglich gesperrt. Die anschließend durch externe Gutachter durchgeführten umfangreichen Asbest-Untersuchungen brachten folgendes Ergebnis: Im Rahmen der zehn Raumluftmessungen konnten in drei Proben Asbestfasern nachgewiesen werden. Bei den 47 Staubmessungen enthielten sieben Proben einzelne Asbestfasern oder Faserbündel. Der höchste gemessene Wert in der Raumluft lag bei 200 Fasern pro Kubikmeter bzw. bei den Staubmessungen bei einer Faser und einem Faserbündel. In allen anderen Proben wurde kein Asbest gefunden.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat den Umgang mit asbestbelasteten Räumen in einer Asbestrichtlinie geregelt. Demnach sind bei entsprechender Bewertung des Gefährdungspotenzials zunächst umgehend vorläufige Maßnahmen zu ergreifen und innerhalb von drei Jahren muss eine Sanierung beginnen.
Die Asbestrichtlinie legt nach Abschluss der vorläufigen Maßnahmen einen Grenzwert von maximal 1.000 Fasern pro Kubikmeter Raumluft fest. Dieser Wert wird bereits jetzt deutlich unterschritten. Dennoch hat sich die Universitätsleitung dazu entschlossen, vorsorglich eine Reinigung des betroffenen Bereichs vornehmen zu lassen. Da die Asbestfasern vorwiegend in den Liegestäuben nachgewiesen wurden, werden beispielsweise die Regaloberflächen, Lampen und Türrahmen feucht gewischt. Diese Reinigungsarbeiten sollen heute am späten Abend abgeschlossen sein. Im Anschluss daran kann der betroffene Laborbereich aufgrund der geringen Raumluftbelastung wieder zur Nutzung freigegeben werden. Voraussetzung ist eine Kürzung der Nutzungszeit auf insgesamt vier Stunden täglich. Nach Einschätzung der externen Gutachter kann somit der betroffene Laborbereich genutzt werden, ohne dass eine akute Gesundheitsgefährdung für die Nutzer besteht.
Um das Isotopen-Labor künftig wieder uneingeschränkt nutzen zu können, sollen in einem zweiten Schritt die asbesthaltigen Deckenplatten versiegelt und das Labor erneut gereinigt werden. Anschließend folgt eine Freimessung durch die externen Gutachter. Nach dieser vorläufigen Sanierung schreibt die Asbestrichtlinie dann eine vollständige Sanierung in spätestens drei Jahren vor.
Mit dem Eigentümer des Gebäudes, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrein-Westfalen (BLB), wurde vereinbart, dass die vorläufige Sanierung in voraussichtlich zwei Wochen beginnt. Die vorläufige Sanierung wird in zwei Abschnitten durchgeführt und der jeweils betroffene Bereich für zwei Wochen gesperrt. Dafür werden demnächst vorbereitende Maßnahmen durchgeführt. "Zunächst einmal sind wir sehr erleichtert, dass für die in dem betroffenen Bereich tätigen Mitarbeiter keine Gesundheitsgefährdung ausgeht", so Dr. Christian Schepers, Technischer Direktor der Universität Bielefeld. "Die vorläufige Sanierung zeitnah in den nächsten Wochen durchzuführen, bietet sich jetzt an. Während der vorlesungsfreien Zeit im Sommer wird das Isotopen-Labor weniger stark genutzt." Im Isotopen-Labor finden Experimente und Analysen mit radioaktiven Substanzen statt. Insgesamt sind von der Sperrung etwa zehn Mitarbeiter betroffen, die übergangsweise in andere Laborbereiche ausgewichen sind.