Pressemitteilungen
Historiker-Vorträge zur Wehrmachtausstellung (Nr. 31/2002)
Über 100 Veranstaltungen begleiten die in Bielefeld gezeigte Wehrmachtausstellung. In diesem Begleitprogramm, in dem auch die Fachkompetenz der Universität Bielefeld deutlich wird, geht es nicht nur um Wehrmachtsverbrechen im engeren Sinne. Hier steht unter anderem die Zeit des Nationalsozialismus in erweiterter Perspektive zur Diskussion.
28.2.2002, 20.00 Uhr, VHS Bielefeld, Dr. Thomas Sandkühler, Universität Bielefeld, Geschichtswissenschaft: "Militärischer Widerstand und die 'Judenfrage'". Hatte der national-konservative Widerstand um den Kreis des 20. Juli Kenntnis von Verbrechen gegen Slaven und Juden oder war sogar an ihnen beteiligt? Der Vortrag bietet eine neue Sicht auf die persönlichen Motive der Männer des militärischen Widerstandes.
8.3.2002, 20.00 Uhr, VHS Bielefeld, Raum 240, Dr. Hinrich Paul, Universität Bielefeld, Geschichtswissenschaft: "Erinnerung an Wehrmacht und Krieg". Im Mittelpunkt steht der bis heute andauernde Streit um die Erinnerung zwischen Zeitzeugen des Krieges sowie zwischen den Generationen. Auf der Basis von Zeitzeugeninterviews wird das breite Spektrum möglicher Verhaltensweisen zwischen unbedingtem Gehorsam und Befehlsverweigerung ausgelotet. Zentral ist auch die Frage, inwieweit die Soldatengenerationen dem Krieg und ihren eigenen Erfahrungen erst rückblickend mit Sinn versehen haben.
12.3.2002, 20.00 Uhr, VHS Bielefeld, Kleiner Saal, Prof. Dr. Lothar Albertin, Universität Bielefeld, Geschichtswissenschaft, Zeitzeugenbericht: "Erlebter Krieg - Der lange Weg zum Frieden". Dieser Vortrag - zugleich ein Bericht eigener Erlebnisse - beschreibt die Mühen der Kriegsgeneration, sich im Deutschland nach 1945 zurechtzufinden. Ungleich länger und schwieriger als die institutionelle Integration der Bundesrepublik in die neue Ordnung, z. B. über NATO und EU, gestaltete sich die Bewältigung der Kriegserlebnisse im individuellen und kollektiven Bewusstsein der Zeitgenossen.
12.3.2002, 19.00 Uhr, Vortragssaal der Kunsthalle, Prof. Dr. Ute Frevert, Universität Bielefeld, Geschichtswissenschaft: "Die Wehrmacht in der deutsch-deutschen Erinnerung".
13.3.2002, 20.00 Uhr, VHS Bielefeld, Dr. Wolfgang Neumann, ZSB der Universität Bielefeld. "Spurensuche. Dialog zwischen den Generationen zur Familiengeschichte".
Das vollständige Begleitprogramm zur Wehrmachtausstellung findet sich im Internet unter: www.wehrmachtausstellung-bi.de/.