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Herzlichen Glückwunsch: Universitätskanzler a.D. und Ehrensenator der Universität Bielefeld Eberhard Firnhaber wird 80 (Nr. 69/2007)
Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann: "Große Leistungen für die Universität"
Empfang am 8. Mai im Internationalen Begegnungszentrum
Der ehemalige Kanzler und Ehrensenator der Universität Bielefeld, Dr. Eberhard Firnhaber, feiert am 3. Mai seinen 80. Geburtstag. Firnhaber, 1927 in Hamburg geboren, studierte in Kiel zunächst Philosophie und Theologie, dann Rechtswissenschaften und promovierte 1957 in Bonn. Nach Tätigkeiten an der Universität Bonn, am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und im Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen war er Stellvertreter des Generalsekretärs des Wissenschaftsrates in Köln. Hier entwickelte Firnhaber von 1965 bis 1968 ein Verständnis von Hochschulentwicklung, das den Vorstellungen einer Einheitsverwaltung unter der Form einer Rektoratsverfassung weit entgegenkam, wie sie nach den Anregungen des Gründungsausschusses unter maßgeblichem Einfluss Helmut Schelskys erstmals an der zu gründenden Universität Bielefeld Gestalt annehmen sollten. Die als Forschungs- und Reformuniversität konzipierte neue Hochschule in Bielefeld stellte dabei hohe Anforderungen an die Universitätsverwaltung. Als Firnhaber am 1. Juni 1968 zum Kanzler und Mitglied des Gründungsausschusses der Universität Bielefeld ernannt wurde, sollte sich dies als "Glücksfall für die Universität" (Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann) herausstellen. Bereits ein Jahr nach seinem Amtsantritt nahm die Universität den Lehrbetrieb mit zunächst drei Fakultäten auf. Die schwierige Aufgabe, innerhalb kürzester Zeit eine funktionstüchtige und effiziente Verwaltung für die schnell wachsende Universität zu schaffen, hat Firnhaber unauffällig und erfolgreich gemeistert. So war seine Amtsführung auch in der Phase der durch die 68er-Bewegung politisierten Hochschulen stets davon geprägt, akademische Selbstverwaltung und staatliche Hochschulverwaltung nicht als Gegensätze und den Universitätskanzler nicht nur als Vertreter des Landes vor Ort, sondern als Mann der Universität und integrales Mitglied des Rektorats anzusehen. "Der Stellenwert der großen Leistungen Eberhard Firnhabers für die Universität kann kaum überschätzt werden. Viele andere Hochschulen beneiden die Universität Bielefeld um ihre leistungsfähige Verwaltung, die auf seine kreative und unermüdliche Arbeit zurückgeht", würdigt Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann die Arbeit des Jubilars, den er zugleich als "beeindruckende Persönlichkeit" charakterisiert.
Ehrenamtlich aktiv und Bildungsbürger im besten Sinne des Wortes
Engagement für "seine" Universität sowie Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Meinungen und Ansichten kennzeichneten Firnhabers Führungsstil und charakterisieren ihn auch heute noch. Firnhaber setzte sich für die Verankerung der Universität in Stadt und Region ein und übernahm bereits während seiner aktiven Zeit zahlreiche Ehrenämter, wie zum Beispiel im Vorstand der Gesellschaft für Epilepsieforschung Bethel oder im Verwaltungsrat der Bodelschwinghschen Anstalten. Im Mai 1989 ging er in den Ruhestand und wurde im Herbst 1989 für seine bleibenden Verdienste um die Universität mit der Ehrensenatorwürde geehrt. Das Land Nordrhein-Westfalen verlieh ihm 1994 den Verdienstorden des Landes für die Aufbauarbeit in Bielefeld. Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst war Eberhard Firnhaber zunächst für das Westfälische Wirtschaftsarchiv tätig, bevor er 1994 auf die Einrichtung eines eigenen Bielefelder Universitätsarchivs drängte und von 1996 bis 1998 als Aufbaubeauftragter für dieses Archiv fungierte. Eberhard Firnhaber ist im besten Sinne des Wortes "Bildungsbürger". Er kennt sich nicht nur in Musik- und Kunst sehr gut aus, sondern ist als Verfasser von geistreich-witzigen Limericks und Schüttelreimen auch "Kunstproduzent". Zudem ist er in vielen Geisteswissenschaften zu Hause, besonders theologisch und historisch interessiert und betreibt Familienforschung.
Zu Ehren von Eberhard Firnhaber findet am 8. Mai um 18.00 Uhr im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) der Universität, Morgenbreede 35, ein Empfang des Rektors statt, zu dem nicht zuletzt viele Weggefährten aus der Gründergeneration der Universität wie der langjährige Rektor Karl Peter Grotemeyer und der Pädagoge Hartmut von Hentig erwartet werden. Die Vertreter der Medien sind zur Berichterstattung eingeladen.