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Gerhard Baum: Neue Perspektiven für die UNO-Menschenrechtspolitik (Nr. 88/2003)
Mit Unterstützung des Rektorats organisiert das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld eine Vortragsreihe zu den "Folgen des Irakkriegs". Das Programm wird mit einem Beitrag von Gerhard Baum am Dienstag, 10. Juni, abgeschlossen. Der ehemalige Bundesminister spricht um 18.15 Uhr im Hörsaal 7 der Universität Bielefeld über "Neue Perspektiven für die UNO-Menschenrechtspolitik".
Gerhard Baum, geb. 1932, war von 1978 bis 1982 Innenminister im Kabinett von Helmut Schmidt. Anschließend leitete er mehrere Jahre lang die deutsche Delegation für die UNO-Menschenrechtskommission in Genf. In den letzten drei Jahren hatte Baum das Amt des Sonderberichterstatters der UNO-Menschenrechtskommission zu Sudan inne. In dieser Funktion hat er nicht nur das durch einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg zerrissene nordafrikanische Land, sondern auch die UNO-Menschenrechtspolitik von innen her intensiv kennen gelernt. Auf der Frühjahrssitzung 2003 der Menschenrechtskommission ist das Mandat des Sonderberichterstatters zu Sudan überraschend nicht mehr verlängert worden. Zeigt sich darin eine prinzipielle Krise der UNO-Menschenrechtspolitik? Wo liegen die strukturellen Ursachen für das Versagen oder zumindest die Schwäche der UNO-Politik in Sachen Menschenrechte? Gibt es einen Zusammenhang mit der aktuellen Krise des Völkerrechts in Folge des Irakkrieges? Welche Lehren lassen sich aus der derzeitigen Krise für eine künftige, konsequente Menschenrechtspolitik gewinnen? Im Anschluss an den Vortrag von Gerhard Baum können diese und weitere Fragen diskutiert werden.