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Fremdenfeindlichkeit bekämpfen und Demokratiefähigkeit stärken (Nr. 174/2002)
Tagung des Bielefelder Instituts für Konflikt- und Gewaltforschung im Berliner Abgeordnetenhaus
Gewalt und Hass gegen Ausländer zerstören nicht nur Menschen, sie beeinträchtigen auch die gesellschaftliche Atmosphäre. In den vergangenen Jahren sind in Deutschland und in anderen Ländern viele ideenreiche Projekte gegen Fremdenfeindlichkeit entstanden: in der Schule, in der Jugend- und Sozialarbeit als Interventions-, Trainings- oder Integrationsprojekte. Die Projekte verfolgen unterschiedliche Methoden und Konzepte. Das Spektrum reicht von Aussteigerprojekten aus der rechtsextremen Szene bis zu Aktivitäten, die auf ein Training der Demokratiefähigkeit setzen.
Ihre praktische Arbeit präsentieren jetzt mehrere Projektgruppen aus Deutschland, Österreich, Skandinavien und Italien, aus Israel und den USA sowie aus Ost- und Mitteleuropa während einer internationalen Tagung, die vom 5. bis 7. Dezember im Berliner Abgeordnetenhaus stattfindet und die vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld veranstaltet wird.
Wissenschaftler stellen Erklärungen von Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus vor und fragen, welche Erkenntnisse sich daraus für die praktische Arbeit gewinnen lassen. Außerdem erörtern sie die Wirksamkeit und Reichweite laufender Förderprogramme. Die Tagung, die durch den Fonds "Erinnerung und Zukunft" der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", Berlin, gefördert wird, will damit auch Impulse für die Projektevaluation geben. Ziel der Veranstaltung ist es, die Konzeption künftiger Förderprogramme zu unterstützen und die Diskussion über Qualitätsstandards von Projekten gegen Fremdenfeindlichkeit und Demokratiefähigkeit anzuregen.
Die Tagung wird am 5. Dezember um 13.00 Uhr im Berliner Abgeordnetenhaus eröffnet. Den Einführungsvortrag "Fremdenfeindlichkeit und die Entwicklung der Demokratie in modernen Gesellschaften" hält der Bielefelder Konfliktforscher Wilhelm Heitmeyer.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, ikg@uni-bielefeld.de, Dipl.-Päd. Julia Tölke, Tagungsorganisation, jtoelke@web.de; Dr. Johannes Vossen, Telefon 030/28098753 (Tagungsbüro Berlin).