Pressemitteilungen
Folgen des Irakkriegs (Nr. 65/2003)
Der Krieg der USA und ihrer "Koalition der Willigen" ist erklärtermaßen mit dem Ziel geführt worden, neue Ordnungsstrukturen für den Nahen Osten und - längerfristig - auch für Länder in anderen Regio-nen mit militärischen Mitteln durchzusetzen. Deshalb zeitigte der Krieg von Anfang an Auswirkungen, die über den Irak hinausweisen - zunächst auf die Anrainerstaaten, die teils (wie die Türkei) eigene vitale ordnungspolitische Interessen gefährdet sehen, teils (wie Iran oder einige arabische Staaten) befürchten, möglicherweise bald selbst zum Ziel amerikanischer Angriffspläne zu werden. Darüber hinaus hat der Krieg fundamentale Veränderungen in der internationalen Politik und im internationalen Rechtssystem ausgelöst, deren langfristige Folgen - für die Vereinten Nationen, die Nato, die Europäische Union, die Entwicklung des Völkerrechts - noch kaum absehbar sind, gleichwohl aber bereits heute politische Positionierungen erforderlich machen.
Mit Unterstützung des Rektorats organisiert das Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld eine Vortragsreihe zu den "Folgen des Irakkriegs". Namhafte Experten - darunter auch Gerhard Baum, ehemaliger Bundesminister und bis März 2003 Sudan-Berichterstatter der UNO-Menschenrechtskommission - unternehmen den Versuch einer ersten Folgenabschätzung des Irakkriegs, und zwar sowohl aus der Perspektive der Anrainerstaaten als auch im Blick auf längerfristige Folgen für die internationale Politik.
Das Programm der Vortragsreihe, die jeweils dienstags um 18.15 Uhr im Hörsaal 7 der Universität Bielefeld stattfindet, sieht wie folgt aus:
13. Mai, Dr. Erhard Franz, Deutsches Orient-Institut, Hamburg: Panislamische Solidarisierung, Bündnispflichten und ziviler Widerstand: Die Türkei im Irakkrieg.
20. Mai, Dr. Katajun Amirpur, Islamwissenschaftlerin und Publizistin, Köln: Nachbarschaft in der "Achse des Bösen": Ambivalente Erwartungen und politische Widersprüche in der Islamischen Republik Iran.
27. Mai, Dr. Henner Fürtig, Deutsches Orient-Institut, Hamburg: Arabische Potentaten zwischen Amerikatreue und panarabischen Stimmungen.
3. Juni, Petra Steinberger, Süddeutsche Zeitung, München: Supermacht USA und neue Weltordnung - Die Folgen des Irakkriegs für die NATO und die EU.
10. Juni, Bundesminister a.D. Gerhard Baum, Köln: Neue Perspektiven für die UNO-Menschenrechtspolitik.
Kurzmeldung
Mit Unterstützung des Rektorats organisiert das Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld eine Vortragsreihe zu den "Folgen des Irakkriegs". Namhafte Experten - darunter auch Gerhard Baum, ehemaliger Bundesminister und bis März 2003 Sudan-Berichterstatter der UNO-Menschenrechtskommission - unternehmen den Versuch einer ersten Folgenabschätzung des Irakkriegs, und zwar sowohl aus der Perspektive der Anrainerstaaten als auch im Blick auf längerfristige Folgen für die internationale Politik.