Pressemitteilungen
Fledermäuse im Tropenwald (Nr. 1a/2001)
"Welche Rolle spielen Fledermäuse für den Erhalt tropischer Vielfalt?", so fragt Prof. Dr. Elisabeth Kalko von der Universität Ulm in ihrem Vortrag, den sie am Dienstag, 9. Januar, um 18.15 Uhr im Hörsaal 14 der Universität Bielefeld auf Einladung der Fakultät für Biologie und der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft hält.
Mit nahezu 1000 Arten weltweit sind Fledermäuse neben den Nagern die artenreichste Gruppe der Säugetiere. Ihre Vielfalt ist in den Tropen besonders hoch. Dort findet man in einigen tropischen Tieflandregenwäldern bis zu 100 Arten. Wie können so viele Arten miteinander koexistieren, und was für Rollen spielen sie für das komplexe Gefüge tropischer Ökosysteme? Fledermäuse sind in faszinierender Weise an ihre nächtliche Lebensweise angepaßt. Vielfalt in Form und Funktion ihrer Körpergestalt sowie ein komplexes Orientierungssystem (Echoortung) ermöglichen ihnen die Nutzung einer Vielzahl von Ressourcen. Als Räuber, Samenverbreiter und Bestäuber nehmen sie Schlüsselstellungen in tropischen Ökosystemen ein. Erst die Entwicklung moderner Beobachtungstechniken und erste Ergebnisse aus Langzeitstudien über Gemeinschaftsstruktur und -dynamik dieser vielfältigen und bisher nur wenig in ihrer Diversität untersuchten Tiergruppe ermöglichen es nun, erste Einblicke in die Bedeutung von Fledermäusen für den Erhalt tropischer Vielfalt zu erhalten. In dem Vortrag wird an ausgewählten Beispielen Licht in das Dunkel des tropischen Regenwaldes bei Nacht gebracht und damit eindrucksvoll mit Bild und Ton in die faszinierende Welt dieser fliegenden Säugetiere eingeführt