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Festkolloquium für Professor Joachim Frohn (Nr. 144/2001)
Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bielefeld lädt aus Anlass des 60. Geburtstages von Professor Dr. Joachim Frohn am Freitag, den 9. November, um 15 Uhr zu einem festlichen Kolloquium in den Hörsaal 13 der Universität Bielefeld ein.
Auf dem Programm stehen neben einem Grußwort von Prof. Dr. Reiner Stäglin, Vorsitzender der Deutschen Statistischen Gesellschaft, und der Laudatio von Prof. Dr. Lothar Knüppel von der Universität Osnabrück zwei Festvorträge. Prof. Dr. Helmut Lütkepohl, Humoldt-Universität Berlin, spricht über "Lag-Auswahl in vektorautoregressiven Modellen" und Prof. Dr. Ralph Friedmann, Universität des Saarlandes, hält den Vortrag "Spezifikation der bedingten Verteilung von Aktienindexrenditen bei Preisregulierung".
Joachim Frohn, einer der profiliertesten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Ökonometrie in Deutschland, wurde 1941 in Berlin geboren und studierte Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin und am Hamilton College in Clinton, USA. Nach dem Diplom 1966 war er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Statistik und Versicherungsmathematik an der Freien Universität Berlin. Nach der Promotion 1969 habilitierte er sich 1972 an der Freien Universität Berlin und erhielt die Lehrerbefugnis für Ökonometrie und Statistik. 1974 erhielt er Rufe an die Universität Saarbrücken und an die Universität Bielefeld. Frohn entschied sich für Bielefeld und nahm den Ruf auf eine Professur für Statistik und Ökonometrie an der neugegründeten Fakultät für Wirtschafts-wissenschaften an. Frohn gehört damit zu den ersten Professoren der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bielefeld und hat ihren Aufbau und ihre Entwicklung mitgeprägt. Rufe anderer Hochschulen aus dem Saarland, Berlin und Tübingen hat der mehrfache Dekan seiner Fakultät abgelehnt. Von 1992 bis 1995 war er Prorektor für Finanz- und Personalangelegenheiten.
Frohn ist Mitglied im Internationalen Statistischen Institut (ISI) und im Vorstand der Deutschen Statistischen Gesellschaft, deren Vorsitzender er von 1992 bis 1996 war. Zudem ist er seit 1988 Fachgutachter für Statistik und Ökonometrie der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Durch seinen Aufenthalt als Gastprofessor an der Universität of East Asia in Macao hat Joachim Frohn enge Kontakte nach China geknüpft. Seit 1988 ist er Mitglied im Academic Council des akademischen Ausbildungsprogramms der Europäischen Gemeinschaft in China und arbeitete als Gastprofessor unter anderem am China-Management-Institut der Europäischen Gemeinschaft in Peking. 1995 wurde er von der EU-Kommission mit dem Aufbau der China Europe International Business School (CEIBS) in Shanghai beauftragt und war von 1995 bis 1997 deren Gründungspräsident. Auch wissenschaftlich beschäftigte sich Frohn mit dem Thema China und entwickelte ein ökonometrisches Modell zu Übergängen zwischen Plan- und Marktwirtschaft am Beispiel der Volksrepublik China.
Seit 1996 koordiniert Joachim Frohn das Projekt Bielefeld 2000plus, welches das wissenschaftliche Know-how der Universität für die vielfältigen Institutionen der Stadt Bielefeld und der Region nutzbar machen soll. Durch Bielefeld 2000plus, an dem mittlerweile mehr als 90 Wissenschaftler der Universität mitarbeiten, ist ein tragfähiges Netz von Kontakten, Kooperationen und gemeinsamen Projekten zwischen Stadt und Universität entstanden.