Pressemitteilungen
Festkolloquium für den Bielefelder Chemiedidaktiker Helmut Wenck (Nr. 79/2002)
Nach seiner Emeritierung vor zwei Jahren hat Professor Dr. Helmut Wenck seine Professur so lange vertreten, bis Professorin Gisela Lück Anfang des Sommersemesters 2002 seine Nachfolge antrat. Jetzt verabschiedet sich Helmut Wenck, der am 2. Juni seinen 67. Geburtstag feierte, in einem Chemiedidaktischen Festkolloquium, das am Freitag, 14. Juni, 14.30 Uhr, im Hörsaal 1 der Universität Bielefeld stattfindet.
Im Rahmen dieses Festkolloquiums wird Wenck in seiner Abschiedsvorlesung über "Experimentelle Schulchemie - Ein wesentliches Teilgebiet der Chemiedidaktik" referieren. Als auswärtiger Gast wird Prof. Dr. Erwin Wiederholt von der Universität Wuppertal einen Experimentalvortrag über die Analyse von Luft mit schulgeeigneten Experimenten halten.
Helmut Wenck hat nach seinem Abitur an der bekannten Leipziger Thomas-Schule in Leipzig Chemie studiert und mit dem Diplom abgeschlossen. 1960 setzte er seine Studien an der Universität Tübingen in den Fächern Physikalische Chemie, Angewandte Physik und Botanik fort und wurde dort 1966 im Fach Physikalische Chemie promoviert. Danach arbeitete er als Post-Doc am Physiologisch-chemischen Institut Tübingen über Modellreaktionen zur enzymatischen Katalyse. Als wissenschaftlicher Assistent betreute er Praktika im Rahmen des in Tübingen neu eingeführten Biochemiestudiums. Gleichzeitig hatte er einen Lehrauftrag für Physikalische Chemie an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. 1971 wurde er auf eine Professur für Chemie und Didaktik der Chemie an die Pädagogische Hochschule Westfalen-Lippe nach Bielefeld berufen. Seit 1980 ist er Inhaber des gleichnamigen Lehrstuhls an der Universität Bielefeld. In den Jahren 1987 bis 1988 sowie 1997 bis 2000 war Helmut Wenck Dekan der Fakultät für Chemie; zudem war er langjähriges Mitglied im Senat. Neben den bereits genannten Fachgebieten gilt sein Interesse der Chemiedidaktik in ihrer vollen Breite. Besondere Beiträge leistete er mit seinem Arbeitskreis zur Entwicklung einer modernen experimentellen Schulchemie für die Sekundarstufe, der Durchführung von Projekten zum chemischen Anteil des Sachunterrichts der Primarstufe, der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Linguisten über sprachliche Probleme der Chemie und weiteren empirischen Untersuchungen. Wenck gehört zahlreichen wissenschaftlichen Fachgesellschaften an und engagierte sich besonders im Verband der Chemielehrer Österreichs.