Pressemitteilungen
Eröffnung eines Deutsch-Französischen Graduiertenkollegs (Nr. 157/2003)
Mit der Einrichtung eines durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die deutsch-französische Hochschule geförderten Graduiertenkollegs an der Fakultät für Physik der Universität Bielefeld wird die Bielefelder Doktorandenausbildung eine neue, internationale Komponente erhalten. Zusammen mit den derzeit in der Erprobungsphase befindlichen neuen Bachelorstudiengängen in der Physik (Bachelor of Science) und den zukünftigen Masterstudiengängen wird die Fakultät für Physik damit ein durchgängiges, an internationalen Standards orientiertes Ausbildungsprogramm anbieten.
Gemeinsam mit der Universität Paris-Sud, der Theorieabteilung der französischen Großforschungs-einrichtung Saclay und Forschern an zwei weiteren Pariser Universitäten wird die Fakultät für Physik ein international ausgerichtetes Ausbildungsprogramm für Doktoranden anbieten, das die Stipendiaten zur eigenständigen Forschung über aktuelle Fragen der theoretischen Physik anregen und sie innerhalb von drei Jahren zur Promotion führen soll. Um auch ausländischen Studentinnen und Studenten den Zugang zu diesem Promotionsstudium zu ermöglichen, werden im Rahmen dieses Studiengangs erstmals englischsprachige Vorlesungen angeboten. Die Stipendiaten erhalten ferner die Möglichkeit, bis zu sechs Monate ihres Promotionsstudiums in den beteiligten Pariser Arbeitsgruppen zu verbringen, und ihnen wird ermöglicht, durch regelmäßige Teilnahme an internationalen Tagungen frühzeitig einen Eindruck von den aktuellen Forschungsthemen in ihrem Fachgebiet zu gewinnen.
Das Deutsch-Französische Graduiertenkolleg "Quantenfelder und stark wechselwirkende Materie" wird ab Oktober 2003 mit seinem Ausbildungs- und Forschungsprogramm beginnen. Im kommenden Wintersemester werden die Stipendiaten in zwei einführenden Vorlesungszyklen mit den grundlegenden Konzepten und Arbeitsmethoden dieses Forschungsgebiets vertraut gemacht. Zu Beginn des Sommersemesters folgt eine zweiwöchige Blockveranstaltung in Paris. Die Stipendiaten werden in den Arbeitsgruppen der beteiligten acht Bielefelder und acht Pariser Professorinnen und Professoren sowohl an eigenen Forschungsprojekten als auch an gemeinsamen Forschungsvorhaben zu aktuellen Fragen der Struktur heißer und dichter Materie arbeiten. Sie werden sich damit theoretischen Fragen widmen, deren Klärung weltweit große experimentelle Forschungsprogramme an Teilchenbeschleunigern, auf Satelliten und Raumstationen gewidmet sind und die auch bei der Planung der zukünftigen europäischen Teilchenbeschleuniger am Kernforschungsinstitut in Genf (CERN) und der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt von zentraler Bedeutung sind. Dabei geht es sowohl um ein tieferes Verständnis der physikalischen Bedingungen im frühen Universum als auch um ein Verständnis der Struktur kompakter Sterne.
Die offizielle Eröffnung des Graduiertenkollegs findet am 23. September um 9:00 Uhr im Hörsaal 16 der Universität Bielefeld statt. Sie bildet den Auftakt zu einer einwöchigen Sommerschule, die ebenfalls von der Deutsch-Französischen Hochschule und der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird und die sich einem zentralen Thema des Graduiertenkollegs widmet. Das Graduiertenkolleg wird durch die Pariser Koordinatorin, Prof. Dr. Dominique Schiff, und den Sprecher des Graduiertenkollegs, Prof. Dr. Frithjof Karsch, eröffnet. Im Anschluss an Grußworte der Direktorin für internationale Angelegenheiten der Universität Paris-Sud, Prof. Dr. Annick Suzor-Weiner, und dem Rektor der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Dieter Timmermann, wird der Leiter der Theorieabteilung von Saclay, Prof. Jean-Paul Blaizot, einen in die Thematik des Graduiertenkollegs und der Sommerschule einführenden Vortrag halten.
Kontakt: Prof. F. Karsch, Fakultät für Physik, Universität Bielefeld, Tel: 0521-1066227, E-Mail: karsch@physik.uni-bielefeld.de
Webseite des Graduiertenkollegs:
http://www.physik.uni-bielefeld.de/igs
Webseite der Sommerschule:
http://www.physik.uni-bielefeld.de/dfh-home.html