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Der Bielefelder Physiker und Wissenschaftsforscher Günter Küppers wird verabschiedet (Nr. 53/2004)

Veröffentlicht am 30. März 2004, 00:00 Uhr

Mit einem Symposium verabschiedet das Institut für Wissenschafts- und Technikforschung (IWT) der Universität Bielefeld am 5. April den Bielefelder Physiker und Wissenschaftsforscher Dr. Günter Küppers. Das Symposium zu Ehren des am 5. April 1939 in München geborenen Günter Küppers beginnt um 11.15 Uhr im Senatssaal (A3-126) der Universität Bielefeld mit der Begrüßung durch Prof. Dr. Peter Weingart. Danach sprechen:

Prof. Dr. Peter Lundgreen: "Auf der Suche nach dem Eigenwert: Günter Küppers",

Prof. Dr. Wolfgang van den Daele: "Verantwortung der Wissenschaft: Der Streit um die Patentierung wesentlicher Medikamente",

Prof. Dr. Holk Cruse: "Positive Rückkopplung - ein einfaches Prinzip zur Kontrolle komplexer Verhaltensweisen",

Dr. Johannes Lenhard: "Simulation - von der Täuschung zur Wirklichkeit".

Anschließend ist ab 14.30 Uhr eine Diskussionsrunde unter der Moderation von Prof. Dr. Helga Nowotny zum Thema "Wissenschaftsforschung zwischen Natur- und Sozialwissenschaften" vorgesehen.

Das Schlusswort hat Günter Küppers - Physiker, Wissenschaftsforscher, Maler, Segler, Rennfahrer, Globetrotter und nicht zuletzt Koch, der die Reihe "Die Küche - Labor der Lüste?" begleitend zur Ausstellung "Das große Fressen" in der Bielefelder Kunsthalle organisiert hat.

Küppers studierte Physik und Mathematik in Würzburg und München, legte 1966 sein Diplom in Theoretischer Physik ab und wurde 1968 mit einer Arbeit über die Entstehung von Strömungsmustern in Konvektionsströmungen promoviert.

Nach seinem Wechsel vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, wo er von 1969 bis 1974 beschäftigt war, an die Universität Bielefeld hat Günter Küppers an Studien über die Planbarkeit der Forschung und der Bewertung wissenschaftlicher Leistungen am Beispiel der Nobelpreisverleihungen vor allem in der Physik bis 1930 gearbeitet. Seit den 1980er Jahren hat er sich wieder für Phänomene der Ordnungsbildung, diesmal im Sozialen, interessiert. Zusammen mit Professor Wolfgang Krohn (IWT) hat er an einer Theorie der Selbstorganisation der Wissenschaft gearbeitet und versucht, die Erzeugung wissenschaftlicher Ergebnisse als komplexen Prozess der Selbstorganisation sozialer Prozesse zu beschreiben. Gleichzeitig lieferte dieser Ansatz neue Einsichten in die Entstehung wissenschaftlicher Revolutionen. Diese sind nicht so sehr Ergebnisse innerwissenschaftlicher Anomalien, als vielmehr sich über Umweltkontakte selbst verstärkende Abweichungen in der Betrachtung wissenschaftlicher Phänomene. Bis in die neuere Zeit beschäftigt sich Günter Küppers, der sich 1991 an der Universität Wien im Fach Wissenschaftsforschung habilitiert hat und Mitglied im Konzil der European Association for the Study of Science and Technology sowie deren Schatzmeister ist, mit der Epistemologie von Computersimulationen. Diese heute in vielen Bereichen der Wissenschaft und Praxis angewandte Methoden der Wissensproduktion unterscheiden sich von den klassischen Verfahren wie Theorie und Experiment. Untersucht wird, worauf sich die Verlässlichkeit von Simulationswissen letztlich begründet, wenn Simulationen nicht eine theoretische Berechnungen komplexer Prozesse ist, sondern lediglich deren Imitation.

 

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