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Bielefelder Wissenschaftspreis 2010 geht an den Erfurter Soziologen Hans Joas (Nr. 148/2010)
Pressemitteilung der Stiftung der Sparkasse Bielefeld vom 20. August
Der Bielefelder Wissenschaftspreis 2010, verliehen von der Stiftung der Sparkasse Bielefeld im Gedenken an den großen Bielefelder Soziologen Niklas Luhmann, geht an den Soziologen Prof. Dr. Hans Joas. Joas ist Leiter des Max-Weber-Kollegs für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien an der Universität Erfurt sowie Professor an der University of Chicago.
Hans Joas (geboren 1948) gilt als einer der profiliertesten deutschen Soziologen und Sozialphilosophen mit großer internationaler Ausstrahlung. Seine Forschungsinteressen richten sich vor allem auf die soziale Dimension der Werte, insbesondere die Erklärung ihrer Entstehung und ihres Wandels. Er leistete wesentliche Beiträge zur Religionssoziologie, zur Wechselwirkung zwischen Werteentstehung und Gewaltgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert und damit auch zu einer Soziologie des Krieges. Seine Hauptwerke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Als Vorsitzender der Jury, die den Preisträger auswählte, erklärte der Rektor der Universität Bielefeld Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer: „Mit Hans Joas erhält erneut ein international außerordentlich renommierter Denker den Bielefelder Wissenschaftspreis, ein Intellektueller, der auch immer wieder weit über die Wissenschaft hinaus wichtige Impulse für aktuelle gesamtgesellschaftliche Diskussionen gibt.“ Oberbürgermeister Pit Clausen freute sich über die zunehmende öffentliche Beachtung des Preises dank Preisträgern wie Hans Joas. „Für den Wissenschaftsstandort Bielefeld wird der Preis immer mehr zu einem Aushängeschild.“ Dieter Brand, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Bielefeld und ihrer Stiftung, ergänzte: „Uns freut besonders, dass es gelungen ist, mit Professor Christoph Markschies, dem Präsidenten der Humboldt-Universität zu Berlin, einen exponierten Kenner des Werkes von Hans Joas als Laudator zu gewinnen.“
Der Bielefelder Wissenschaftspreis 2010 wird am 19. November verliehen.
Der Bielefelder Wissenschaftspreis in Kürze:
• Seit 2004 verliehen durch die Stiftung der Sparkasse Bielefeld im Gedenken an Niklas Luhmann, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bielefeld und der Universität Bielefeld.
• Für die Stiftung der Sparkasse ist der Preis ein wichtiges Element ihres Förderschwerpunktes „Wissenschaft und Forschung“, mit dem sie ihren Beitrag zur Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Bielefeld leisten möchte.
• Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen.
• Er richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, insbesondere aus den Gesellschafts-, Sozial- und Lebenswissenschaften.
• Über die Preisträger entscheidet eine Jury, die sich aus namhaften Persönlichkeiten zusammensetzt. Den Vorsitz hat Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (Rektor Universität Bielefeld). Die weiteren Jurymitglieder sind: Prof. em. Dr. Franz-Xaver Kaufmann (Universität Bielefeld), Prof. em. Dr. Dieter Grimm (Humboldt-Universität zu Berlin), Prof. Dr. Wolfgang Prinz (Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig), Thomas Assheuer (Wochenzeitung „Die Zeit“). Beratende Mitglieder: Pit Clausen (Oberbürgermeister Stadt Bielefeld), Dr. Dieter Brand (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bielefeld und ihrer Stiftung)
• Bisherige Preisträger waren 2004 die deutschen Soziologen Renate Mayntz und Fritz W. Scharpf, 2006 der amerikanische Rechtsphilosoph Ronald Dworkin und 2008 der englische Historiker Quentin Skinner.
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