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Bielefelder Rechtswissenschaft im Aufwind - Neues Ranking und europäisches Exzellenzzentrum für die Jurafakultät (Nr. 97/2005)
Nicht nur die Europäische Kommission, sondern auch das Gütersloher Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat registriert, dass bei den Juristen der Bielefelder Universität ein frischer Wind weht. Nachdem die Bielefelder soeben in einem harten Wettbewerb den Auftrag zur Koordination eines europaweiten Exzellenznetzwerks für Rechtswissenschaft durch die Europäische Union erhalten haben, werden nun auch im neuen Ranking des CHE der Fakultät deutlich bessere Noten erteilt als bisher. Landete Jura in Bielefeld im letzten Ranking von 2002 bei den zentralen Wertungskriterien drei mal in der Schlussgruppe und zwei mal in der Mittelgruppe, konnten sich die Bielefelder nun ein mal in der Spitzengruppe und drei mal in der Mittelgruppe platzieren. Dabei haben sie beim zusammenfassenden Indikator "Gesamturteil der Studierenden" die Zuordnung in die Spitzengruppe der juristischen Fakultäten nur denkbar knapp verpasst.
Dekan Prof. Detlef Kleindiek sieht seine Fakultät damit auf einem guten Weg: "Doch zufrieden zurücklehnen wollen wir uns sicher nicht, ganz im Gegenteil." In den letzen beiden Jahren seien zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen realisiert worden, die erste Wirkung zeigten. Bundesweit einzigartig sei etwa ein von niederländischen Spitzenuniversitäten übernommenes "Tutorialsystem". In kleinen Gruppen ("Tutorials"), die während der ersten vier Semester zusammen bleiben, können die Studierenden gemeinsam und unter kundiger Anleitung den Vorlesungsstoff wiederholen und einüben. Jedes Tutorial hat außerdem einen Professor als Paten. Kleindiek: "Das hilft nicht nur bei der Bewältigung von Übergangsproblemen von der Schule zur Universität, sondern hat auch zu einer spürbaren Verbesserung des Lernklimas beigetragen." Ausgezeichnete Noten geben die Studierenden auch der Bibliothek, wo sie sich täglich zum Arbeiten und natürlich auch zum Klönen in der Cafeteria treffen. Und mit ihrem fachspezifischen Fremdsprachenprogramm mit immerhin sechs Sprachen (Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch und Türkisch) zählt die Bielefelder Jurafakultät ohnehin zur Spitze in Deutschland.
"Gute Lehre und Forschung gehören eben zusammen", meint Prof. Hans Schulte-Nölke. Soeben ist der Vertrag mit der Europäischen Kommission in Kraft getreten, durch den er zum Koordinator des genannten Exzellenznetzwerks ernannt wird. Zusammen mit Kollegen aus fast allen Mitgliedstaaten der EU soll dieses Exzellenznetzwerk in den nächsten Jahren einen "Gemeinsamen Referenzrahmen" für ein Europäisches Vertragsrecht entwickeln. Das Netzwerk wird dazu aus EU-Mitteln mit 4,3 Mio. Euro gefördert. Dazu Schulte-Nölke: "Diese Forschungen erlauben uns eine noch aktuellere Lehre. Unsere Studierenden nehmen teil an der Rechtsentwicklung und sind damit immer auf der Höhe der Zeit."
Kontakt: Dekan Prof. Dr. Detlef Kleindiek, Fakultät für Rechtswissenschaft, Tel.: 0521/106-4302; E-Mail: detlef.kleindiek@uni-bielefeld.de