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Bielefelder Professoren bestücken "Bibliothek im Eis" (Nr. 137/2004)

Veröffentlicht am 14. Juli 2004, 00:00 Uhr

1000 ausgewählte Bücher, gestiftet durch 1000 ausgewählte Wissenschaftler und Künstler. So sieht die Grundidee des Künstlers Lutz Fritsch aus, der zur Zeit eine "Bibliothek im Eis" für die Deutsche Forschungsstation "Neumayer" in der Antarktis zusammenstellt.

Das künstlerische Konzept sieht vor, dass Wissenschaftler und Künstler ein Buch ihrer Wahl für diese besondere Bibliothek am Ende der Welt stiften. Ein Buch von dem sie glauben, dass jene Wissenschaftler, die 15 Monate fast ohne Verbindung zur Außenwelt im ewigen Eis der Antarktis forschen und leben, es lesen sollten und wollen. Vier Wissenschaftler der Universität Bielefeld wurden von Lutz Fritsch aufgefordert, sich an diesem Projekt zu beteiligen.

Professorin Katharina Kohse-Höinghaus, Fakultät für Chemie, hat sich für das Buch "Momo" von Michael Ende entschieden. Sie hat zudem eine ganz besondere Affinität zu der Forschungsstation in der Antarktis: Zwei ihrer Doktoranden haben jeweils ein Jahr in der Neumayer-Forschungsstation gearbeitet. Astrid Löwe und Ulf Bergmann untersuchten dort die Spurenstoffe in der antarktischen Luft.

Professor Wilhelm Heitmeyer, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, sendet den Forschern in der Antarktis die beiden Bände "Deutsche Zustände", eine Langzeitstudie über gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

Professor Klaus Hurrelmann, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, wird die Bibliothek im Eis mit seinem Buch "Lebensphase Jugend. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Jugendforschung" bestücken.

Professor Dieter Metzing, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, hat sich für eine Dissertation eines seiner Doktoranden entschieden, die zu den ausgezeichneten Dissertationen im Bereich Informatik im Jahr 2001 gehörte. Er schickt "Lokator und situierte Agenten" von Matthias Rehm, als "dynamisches Buch" ausgestattet mit einer CD, auf der auch die Ausgabe des Bielefelder Forschungsmagazins über das Graduierten-Kolleg "Aufgabenorientierte Kommunikation" zu finden ist.

Die Idee für diese Bibliothek im Eis entwickelte Lutz Fritsch nach einer Teilnahme an einer Expedition in die Antarktis mit dem Forschungsschiff "Polarstern". Er verbrachte einige Zeit in der deutschen Forschungsstation Neumayer. Er erlebte die Maßstabslosigkeit, die Einsamkeit, die Unwirtlichkeit der Antarktis sowie die technisch bedingte, beklemmende Enge und Funktionalität der mehrere Meter unter dem Eis erbauten Forschungsstation. Hieraus erwuchs die Idee einer speziell für diesen Ort konzipierten Skulptur: Die Bibliothek im Eis.

Foto: Bücher für die Bibliothek im Eis (v.l.): Katharina Kohse-Höinghaus, Dieter Metzing und Wilhelm Heitmeyer mit den gestifteten Büchern für das Projekt des Künstlers Lutz Fritsch.

 

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