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Auszeichnung für Bielefelder Nanochemiker - Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur 2006 für Professor Achim Müller (Nr. 79/2006)
Die Fakultät für Chemie der Technischen Universität München und die Pinguin-Stiftung haben dem emeritierten Bielefelder Chemieprofessor Achim Müller die Wilhelm-Manchot-Forschungsprofessur 2006 verliehen. Die Verleihung fand am 8. Mai im Rahmen eines Festkolloquiums in der Technischen Universität München statt.
"Mit dieser Auszeichnung werden Müllers Beiträge zur anorganischen Nanochemie, insbesondere seine Arbeiten zur Bildung, Struktur und Funktionschemie von Polyoxometallverbindungen gewürdigt", heißt es in der Begründung der TU München. In seinem Festvortrag sprach der Preisträger über das Thema "Poröse Kapseln: Ästhetik und Funktion in Harmonie".
Professor Achim Müller gilt als einer der international führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der löslichen Metalloxide und Metallsulfide und ihrer strukturellen Selbstorganisation. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der anorganischen Nanochemie, wo er richtungsweisende Arbeiten zu Übergangsmetallkomplexen und deren elektronischen Struktur, der bioorganischen Chemie sowie zu Nanostrukturen von Polyoxometallen vorlegte.
Müller, 1938 in Detmold geboren, studierte Chemie an der Georg-August-Universität in Göttingen, wo er 1965 über experimentelle Thermochemie promovierte und sich nur zwei Jahre später im Bereich Schwingungsspektroskopie habilitierte. Nach einer Professur an der Universität Dortmund folgte er 1977 einem Ruf an die Universität Bielefeld. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Alfred-Stock-Gedächtnispreis (2000) und in 2001 mit dem Prix Gay-Lussac/Humboldt sowie dem Sir Geoffrey Wilkinson Prize. Außerdem wurden ihm mehrere Ehrendoktorwürden verliehen. Müller ist Herausgeber zahlreicher Fachbücher und Mitherausgeber verschiedener Fachzeitschriften. Er veröffentlichte rund 800 wissenschaftliche Zeitschriftenbeiträge, darunter über 50 Überblicksarbeiten.
Seit 1991 verleiht die Pinguin-Stiftung die Manchot-Forschungsprofessur an herausragende Wissenschaftler und würdigt damit ihr wissenschaftliches Gesamtwerk. Mit dieser Auszeichnung wird zugleich an den Chemiker Wilhelm Manchot (1869-1945) erinnert, nach dem die Pinguin-Stiftung benannt ist - "Manchot" bedeutet im Französischen "Pinguin". Eine wichtige Intention der Stiftung ist der Austausch zwischen dem Preisträger und dem wissenschaftlichen Nachwuchs.
Das Foto zeigt von links: TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann, Preisträger Prof. Achim Müller, Thomas Manchot von der Manchot-Stiftung, Prof. Johannes Buchner, Dekan der Fakultät für Chemie der TUM, Prof. Johannes Lercher, Kontaktmann der TUM zur Manchot-Stiftung.