Pressemitteilungen
Ausstellung in der Universitätsbibliothek: "Lebensgeschichte als Argument" (Nr. 29/2006)
Die Generation der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die den NS-Völkermord erlebt und überlebt haben, wird nicht mehr lange berichten können. Aus diesem Grund haben sich zwanzig junge Menschen aus Polen und Deutschland für ein ungewöhnliches Projekt zusammengefunden, dessen Ergebnisse nun im Rahmen der Ausstellung "Tadeusz Sobolewicz: Lebensgeschichte als Argument - Ein deutsch-polnisches Zeitzeugenprojekt" in Bielefeld zu sehen sind. Die Ausstellung wird am Freitag, dem 17. Februar, um 11.00 Uhr im Rahmen einer Vernissage im Vortragsraum der Universitätsbibliothek, Gebäudeteil C1, eröffnet und ist bis zum 9. März zu sehen. (Öffnungszeiten: Mo - Fr 8.00-22.00 Uhr, Sa 9.00-19.00 Uhr.)
Im Mittelpunkt stehen die Lebensgeschichte des Auschwitz-Überlebenden Tadeusz Sobolewicz und die Fragen der heute jungen Generation in Deutschland und Polen, die sich mit ihrer Geschichte auseinandersetzen. Studierende der Bielefelder Fakultät für Pädagogik und des Instituts für Geschichte der Jagiellonen Universität Kraków sowie Schülerinnen und Schüler aus Salzgitter, Poznan und Oswiecim arbeiteten über einen Zeitraum von gut einem Jahr zusammen. Ihr Ziel war es, aus der Auseinandersetzung mit der Lebensgeschichte des Zeitzeugen zu lernen. Tadeusz Sobolewicz, der selbst an dem Projekt teilnahm, gab in zahlreichen Interviews und Gesprächen Auskunft. Die Erfahrungen und Ergebnisse des Projekts wurden anschließend unter der Fragestellung "Was es für mich bedeutet" zu einer binationalen Ausstellung aufbereitet. Entstanden ist eine lebendige Dokumentation deutsch-polnischer Zusammenarbeit und europäisch orientierter Erinnerungsarbeit. Damit das Projekt zustande kommen konnte, kooperierten vier Einrichtungen miteinander: die Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oswiecim/Auschwitz, das Institut für Geschichte der Universität Kraków, die Stätte der Begegnung e.V. in Vlotho und die Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld.
Kontakt: PD Dr. Bettina Dausien, Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld, E-Mail: bettina.dausien@uni-bielefeld.de
Ästhetisches Zentrum der Universität Bielefeld, Dr. Heike Piehler, Wissenschaftliche Projektleiterin, Telefon 0521/106-3067.