Pressemitteilungen
9x8 Minuten: Alles Vormoderne, oder was? (Nr. 56/2024)
Historiker*innen
der Universität präsentieren ihre Forschung in der Stadt
Vormoderne Geschichte ist
vielfältig, fremd und zum Teil doch gar nicht so weit von unseren aktuellen
Problemen entfernt, beispielsweise gab es auch in der Reformationszeit schon Hatespeech.
Der Arbeitsbereich „Geschichte der Vormoderne“ an der Universität Bielefeld
erforscht die Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, also den
Zeitraum von 500 bis um das Jahr 1800. Am 26. Juni präsentiert er sich mitten
in der Stadt, und zwar im „Nr.z.P.“, dem Veranstaltungsort der Initiative
Bielefelder Subkultur e.V. Neun Historiker*innen halten jeweils achtminütige
Vorträge zu Themen wie der mittelalterlichen Angst vor den Toten oder sozialer
Ungleichheit gestern und heute. Die
Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Das Programm:
- Die Heilige und der Gehängte. Körpervorstellungen und gesellschaftliche In- und Exklusion im Mittelalter (Professor Dr. Franz Arlinghaus)
- „Von Menschenliebe beseelt“: Martin Ehlers (1732-1800) als Schulreformer und Begründer der Lehrerausbildung (Leon Rüterbories)
- Dawn of the (un-)friendly Dead. Die Angst vor den Toten im Mittelalter (Dr. Gion Wallmeyer)
- Was tun mit einem im Erbgang zusammengewürfelten Territorium? Das Beispiel Karl Theodors von Pfalz-Bayern, 1742–1799 (Professor Dr. Stefan Gorißen)
- Wer bietet mehr Ablass? Wie Kirchen in Herford, Bielefeld und Schildesche im 13. und 14. Jahrhundert um Besucher konkurrierten (Dr. Friederike Neumann)
- Intarsien: Körper, Räume, Materialitäten (Dr. Maja-Lisa Müller)
- „Hate speech“ und neue Medien um 1526. Reformatorische Polemik gegen altgläubige Kirchlichkeit in Flugschriften (Professor Dr. Andreas Rüther)
- „du Schelm, du bub, du h*ren Mann!“ – was uns Schmähschriften über die Öffentlichkeit der Frühen Neuzeit sagen (Dr. Jan Siegemund)
- Religion, Stand, Geschlecht? Soziale Ungleichheit gestern und heute (Malte Wittmaack, M.A.)
Veranstaltungsort
ist der Kulturraum Nummer zu Platz, Große-Kurfürsten-Straße 81.
Wissenschaft für die Stadtgesellschaft verständlich und
erlebbar machen, ist ein wichtiges Anliegen der Universität Bielefeld und der
Forschenden. Die Geschichtswissenschaftler*innen engagieren sich in diesem
Sinne, wie es auch die Initiator*innen anderer universitärer Projekte tun,
beispielsweise der Klimabahn, von Physik am Samstag, der Shots of Science, des
Science Cinema oder der Ausstellungsreihe „miteinander gegenüber“ in der
Kunsthalle. Und im größeren Umfang engagiert sich die Universität demnächst in
Sachen Public Science in der Wissenswerkstadt.
Kontakt:
Dr.
Friederike Neumann, Universität Bielefeld
Abteilung
Geschichtswissenschaft
Telefon
0521 106 3202
E-Mail:
friederike.neumann@uni-bielefeld.de