Pressemitteilungen
35 Dekane von Gesundheitsfakultäten in Bielefeld (Nr. 103/2005)
Internationaler Austausch über Studienangebote an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften
35 Dekaninnen und Dekane aus der gesamten europäischen Union sind in der kommenden Woche zu Gast an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld. Sie treffen zu ihrer jährlichen Fachkonferenz zusammen, die dieses Mal der Abstimmung von Studienangeboten in den Gesundheitswissenschaften dient. Die jährliche Mitgliederversammlung der Association of Schools of Public Health in the European Region (ASPHER) wird am Freitag, 27. Mai, um 14.00 Uhr im Mercure-Hotel eröffnet.
Bielefeld wurde als Tagungsort ausgewählt, weil die Fakultät für Gesundheitswissenschaften zu den fünf "Schools of Public Health" in Europa gehört, die ein Komplettangebot von Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengang und zusätzlich von weiterführenden berufsorientierten Studien hat. Die anderen 44 Fakultäten für Gesundheitswissenschaften erwägen, diesem Vorbild zu folgen. Dekan Prof. Klaus Hurrelmann und Studiendekanin Prof. Claudia Hornberg werden ihnen deshalb die Bielefelder Erfahrungen mit der dreistufigen Ausbildung und der zusätzlichen Ausbildung für Berufstätige detailliert erläutern.
Der Senat der Universität Bielefeld hatte im Jahr 2003 dem Antrag der Fakultät für Gesundheitswissenschaften zugestimmt, schon frühzeitig auf die im sogenannten Bologna-Protokoll der europäischen Wissenschaftsministerien festgelegte Studienstruktur umzuschalten. Sie sieht eine dreistufige "konsekutive" Abfolge von Studiengängen vor: In der ersten Stufe ein Bachelorstudium, das nach sechs Semestern mit einem berufsqualifizierenden Abschluss endet. In der zweiten Stufe ein Masterstudium, das nach vier Semestern eine hochqualifizierte akademische Ausbildung abschließt. In der dritten Stufe ein Promotionsstudiengang, der in einer strukturierten Form in drei Jahren zum Abschluss einer anspruchsvollen Dissertation mit starkem Beitrag zur laufenden Forschung ermöglicht. Dieses Modell ist an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften seit 2003 in Kraft. Für den Bachelorstudiengang werden jedes Jahr 75, den Masterstudiengang 50 und den Promotionsstudiengang 25 Studierende nach einer sorgfältigen Eignungsprüfung oder nach einem Zulassungsverfahren eingeschrieben. Zusätzlich werden von den über 200 Berufstätigen, die sich für eine professionelle Weiterbildung melden, 100 in einen Fernstudiengang mit dem Abschluss zum "Gesundheitsmanager" zugelassen.
Die Bielefelder Fakultätsleitung kann den 35 Gästen durchweg Positives zu den bisherigen Erfahrungen mitteilen. Besonders stolz sind Dekan und Studiendekanin, dass von den 75 Studienanfängern im Bachelorstudium nach drei Jahren 62 alle Leistungsnachweise erworben und sich für die abschließende Bachelorarbeit angemeldet haben. Sollten diese Studierenden erfolgreich sein, entspricht das einer Erfolgsquote von rund 80 %. Aus dem Masterstudium in Bielefeld sind bisher bereits 455 Absolventinnen und Absolventen hervorgegangen, die alle ausgezeichnete Berufsmöglichkeiten vorgefunden haben. Der strukturierte Promotionsstudiengang wurde 2004 eingeführt.
Eine große Rolle bei der Konferenz der 35 Dekaninnen und Dekane spielt die Frage, wie eine vergleichbare Struktur der Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengänge an den verschiedenen europäischen Fakultäten für Gesundheitswissenschaften etabliert werden kann. An der Fakultät für Gesundheitswissenschaften fand vor wenigen Wochen durch ein hochkarätiges Fachgremien die Überprüfung des Bachelorstudienganges statt. Diese "Akkreditierung" von Studiengängen läuft in den verschiedenen europäischen Ländern gegenwärtig noch nach unterschiedlichen Mustern ab. Die 35 Dekaninnen und Dekane werden darüber diskutierten, wie die Akkreditierung aufeinander abgestimmt und vereinheitlicht werden kann.
Kontakt:
Prof. Dr. Claudia Hornberg, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Telefon: 0521/106 4365, E-Mail: claudia.hornberg@uni-bielefeld.de