Pressemitteilungen
30 Millionen Euro für neue Qualitätsoffensive in Studium und Lehre (Nr. 21/2006)
Das Rektorat der Universität Bielefeld spricht sich für die Einführung von Studienbeiträgen in Höhe von einheitlich 500 Euro pro Semester zum Wintersemester 2006/2007 aus. In einem Brief an die Senatsmitglieder vom 25. Januar 2006 bittet es den Senat, auf der Senatssitzung am 1. Februar die Grundsatzfrage der Einführung von Studienbeiträgen an der Universität Bielefeld in erster Lesung zu behandeln. In einem angehängten Schreiben mit der Überschrift "30 Mio. Euro für neue Qualitätsoffensive in Studium und Lehre" fasst das Rektorat die aus seiner Sicht wichtigsten Gründe und Überlegungen für seine Entscheidung noch einmal zusammen.
Das Rektorat will das Aufkommen aus den Studienbeiträgen - voraussichtlich 10 Millionen Euro pro Jahr - in den nächsten drei Jahren in vollem Umfang zur deutlichen und nachhaltigen Verbesserung der Situation in Studium und Lehre einsetzen.
Es geht darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, die
- es den Studierenden ermöglichen, sich in ihrer fachwissenschaftlichen Ausbildung an der Universität Bielefeld auf höchstem Niveau zu qualifizieren und sie darüber hinaus in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern,
- dazu beitragen, die Zahl der Studienabbrüche zu verringern und die Zahl der erfolgreichen Studienabschlüsse zu steigern,
- dazu beitragen, die Studienzeiten zu verkürzen
- und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen der Universität Bielefeld garantieren.
Das Rektorat hat seine Begründung mit Vorschlägen zur Verteilung des Studienbeitragsaufkommens und zu möglichen Maßnahmen verbunden. Die Mittel sollen zum überwiegenden Anteil in die Fakultäten fließen. Hier sollen unter anderem Beschäftigungsmöglichkeiten für Studierende entstehen (z.B. als Tutoren oder wissenschaftliche Mitarbeiter). Ein wichtiges Ziel ist eine nachhaltige flächendeckende Verkleinerung von Seminaren, Übungen und Praktikumsgruppen.
Der übrige Anteil aus den Studienbeiträgen ist für fakultätsübergreifende Maßnahmen zur Unterstützung von Studium und Lehre, z.B. für mehr PC- oder Laborarbeitsplätze oder die bessere Ausstattung der Bibliothek, vorgesehen.
Das Rektorat geht davon aus, dass ein staatlich garantierter Darlehensanspruch in Verbindung mit einer Deckelung der Darlehensschuld eine auf den Studienbeitrag bezogene ausreichende soziale Komponente darstellt.
Die Landesregierung hat zugesichert, dass sie die Landesmittel für die Hochschulen nicht kürzen werden. Dies wird sie bis zum Ende der Legislaturperiode (2010) garantieren. Damit ist sie einer wichtigen Forderung der Universitäten in Nordrhein-Westfalen nachgekommen.
Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann: "Das Rektorat weiß, wie schwerwiegend die Einführung von Studienbeiträgen für die Studierenden ist. Wir tragen aber die Verantwortung für eine Ausbildung auf höchstem Niveau und die daraus resultierende Wettbewerbsfähigkeit unserer Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt. Diese können wir nur mit zusätzlichen finanziellen Mitteln gewährleisten, die uns das Land Nordrhein-Westfalen nicht zur Verfügung stellen kann. Daher sind Studienbeiträge der zurzeit einzige Weg, die Qualität in Studium und Lehre an der Universität Bielefeld dauerhaft zu sichern und zu verbessern."
Senatsvorlage des Rektorats der Universität Bielefeld zur Einführung von Studienbeiträgen