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2000 Besucher bei den Uni-Theatertagen (Nr. 143/2005)
Nicht "Mach' nicht so ein Theater!", sondern "Lern' endlich Theater spielen!" forderte Dr. Holger Grabbe von der Theaterwerkstatt der Fakultät für Pädagogik in seinem Eröffnungsplädoyer zum "Warm-up" der ersten Uni-Theatertage der Universität Bielefeld. Die öffentliche Veranstaltung bereicherte von Montag bis Donnerstag, 27. bis 30. Juni, den Alltag der Studierenden und Universitätsmitarbeiter und lockte zahlreiche Gäste in die Universität. Vier Tage lang präsentierten sich die studentischen Ensembles gemeinsam mit Bielefelder Theatern.
Die Universität Bielefeld hat vier eigene Theaterensembles: Die traditionelle Theaterwerkstatt der Fakultät für Pädagogik, die schon zum 27. Mal stattfand, die English Drama Group, in der nur englischsprachige Stücke einstudiert werden, die Compagnie Charivari der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft und das Mobile Theater, das aus dem Oberstufenkolleg hervorgeht. Mit den Uni-Theatertagen wollten die Initiatoren das Theater, das in der Universität Bielefeld über eine lange Tradition verfügt, stärker ins Bewusstsein rücken. Das Theater Bielefeld wirkte an dem breit gefächerten Programm ebenso mit wie zahlreiche freie Theater Bielefelds: das AlarmTheater, das Forum für Kreativität und Kommunikation e.V. mit der Theatergruppe Götterspeise, die LAG Spiel und Theater NRW, das Movement-Theater, das Theaterlabor im Tor 6, die Theaterwerkstatt Bethel und das Trotz-Alledem-Theater. Auch eine Ehemaligen-Gruppe des Theater-Studios der Universität, die unter dem sprechenden Namen "Canaillen-Bagage" firmiert, machte mit.
Bei den Uni-Theatertagen konnten alle Interessierten nahezu nonstop Theaterluft schnuppern, Einblicke hinter die Kulissen bekommen, in den Workshops Techniken und das eigene Talent erproben oder einfach nur zuhören und zusehen. Wer saß schon einmal im Publikum eines Theaterstücks und war gleichzeitig Mitwirkender und Jurymitglied? Diese seltene Gelegenheit bot das "Knall auf Fall Improvisationstheater", zu dem Stefanie Nolte von der Theaterwerkstatt der Universität Darsteller aus verschiedenen Theatergruppen Nordrhein-Westfalens nach Bielefeld eingeladen hatte. In dem überquellenden Theaterzelt, das von der LAG Spiel und Theater NRW vor dem Audimax aufgebaut worden war, lieferte das gut gelaunte Publikum Stichworte wie z. B. die "Erfindung der Bauchnabelreinigungsmaschine" für den weiteren Spielverlauf und wählte durch brausenden Applaus den besten Darsteller.
Publikumsmagnet war das große Uni-Konzert der Bielefelder Philharmoniker, die unter der Leitung des Generalmusikdirektors Peter Kuhn Franz Liszts "Faust-Symphonie" in der Unihalle darboten und dramatische Bögen zu den drei Charakteren Faust, Mephisto und Gretchen spannten. Voll besetzt war auch das AudiMin, als dort das Musical "Nellie Goodbye" des AlarmTheaters vorgeführt wurde. Das Stück riss das Publikum mit in die Auseinandersetzungen der Band "Useless Beauties", deren Frontsängerin kurz vor dem großen Auftritt erkrankt. Zu den besonderen Erlebnissen zählte auch die kraftvoll-groteske und ausdrucksstarke experimentelle Tanzvorführung "Body Fragments" des Theaterlabors, in der Bilder von Francis Bacon umgesetzt wurden, gespielt in einer düsteren Nische der Fahrstraße unter dem Universitätsgebäude.
Knapp 2000 Besucher verzeichnete das Ästhetische Zentrum als Veranstalter dieser ereignisreichen Woche, die nur durch das besondere Engagement aller beteiligten Theatergruppen möglich und von der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft, dem Verein zur Förderung von Kunst und Kultur an der Universität Bielefeld e.V., der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH, Niederlassung Bielefeld, und der AudiMin AG des AStA der Universität Bielefeld unterstützt wurde.
Kontakt: Ästhetisches Zentrum der Universität Bielefeld, Dr. Heike Piehler, Tel.0521/106-3067 oder 3068, E-Mail:heike.piehler@uni-bielefeld