Pressemitteilungen
1,3 Millionen für Bielefelder Graduiertenkolleg (Nr. 113/2007)
DFG bewilligt Verlängerung - Forschung geht in die dritte Runde
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung des Graduiertenkollegs "Weltgesellschaft - die Herstellung und Repräsentation von Globalität" zum zweiten Mal verlängert: In den kommenden viereinhalb Jahren stehen über 1,3 Millionen Euro für die Doktorandenausbildung zur Verfügung. Insgesamt arbeiten zurzeit 14 Professoren und 25 Doktoranden aus aller Welt erfolgreich im Graduiertenkolleg zusammen. Der Forschungsverbund junger Soziologen, Politologen, Historiker, Sozialanthropologen und Theologen geht der Frage nach, unter welchen Voraussetzungen, Prozessen und Formen sich Globalität herausbildet. Das Forschungsprogramm geht dabei
über traditionelle Globalisierungsforschung hinaus.
Mit der neuen Förderphase wurden 18 neue Stipendien geschaffen, die in zwei Runden ausgeschrieben werden. Die ersten neun Stipendien sind ab sofort zu vergeben. Die Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld profiliert sich damit einmal mehr als attraktiver und aktiver Forschungsstandort. "Schon jetzt ist die Resonanz auf die Stellenausschreibung enorm", so der Koordinator des Graduiertenkollegs Jan Helmig. "Die dritte Förderphase verdeutlich nicht nur wie wichtig das Thema ist, sondern auch auf welch hohem wissenschaftlichem Niveau in Bielefeld geforscht wird", stellt die Sprecherin des Graduiertenkollegs, Professorin Dr. Bettina Heintz, heraus. "Die fächerübergreifende und internationale Besetzung mit Doktoranden trägt einen wichtigen Teil dazu bei, dieses Niveau auch in Zukunft zu halten."
Nach Ablauf der dritten Förderphase werden mehr als 40 hoch begabte Forscher in Bielefeld ausgebildet worden sein. Professorin Heintz freut sich nicht nur über zahlreiche Publikationen und Fachtagungen, sondern vor allem auch über die Tatsache, dass alle Absolventen des Graduiertenkollegs sofort eine Stelle bekommen haben. "Dies zeigt einmal mehr, dass wir nicht am Markt vorbei ausbilden, sondern Kompetenz in Globalisierungsfragen zunehmend nachgefragt wird." Ehemalige Kollegiaten arbeiten heute bei international tätigen Wirtschaftsunternehmen oder Organisationen. Ein Großteil bleibt der Wissenschaft erhalten. "Das Forschungsfeld ist noch lange nicht ausreichend beackert", wirbt Bettina Heintz für weitere Bewerbungen. "Es gilt noch viele Fragen zu beantworten."
Den Kollegiaten stehen für ihre Projekte Reise- und Fortbildungsmittel zur Verfügung. Zudem wird darauf geachtet, dass die jungen Wissenschaftler nicht nur auf Tagungen frühzeitig wissenschaftliche Verantwortung übernehmen, sondern dass sie auch eng in universitäre Arbeitsabläufe einbezogen werden. Vorteilhaft erweist sich hier die enge Verzahnung mit dem Institut für Weltgesellschaft an der Fakultät für Soziologie. "Die Kollegiaten forschen nicht isoliert an ihren Einzelprojekten", hebt Politikwissenschaftler Professor Dr. Mathias Albert, Vorstandsmitglied des Instituts für Weltgesellschaft, hervor, "sondern lernen, sich frühzeitig in einem fordernden Umfeld zu behaupten." Regelmäßige Präsentationen und intensiver Austausch zwischen den Mitgliedern des Graduiertenkollegs sichern Qualität. "Teamwork wird großgeschrieben - und auch die Professoren profitieren enorm von den Arbeiten und werden von den Stipendiaten immer wieder gezwungen, eigene Arbeiten kritisch zu reflektieren", stellt Professor Albert die Vorzüge der Kooperation heraus.
Das Graduiertenkolleg "Weltgesellschaft - Die Herstellung und Repräsentation von Globalität" wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 2003 gefördert. Fragen nach globalen Strukturformen, ihrer Ausprägung und Herstellung stehen im Vordergrund der Forschung. Das Graduiertenkolleg wurde bereits 2005 verlängert und geht nun in seine dritte Förderrunde.
Ansprechpartner:
Professorin Dr. Bettina Heintz
Fakultät für Soziologie
Universität Bielefeld
Postfach 100131, 33501 Bielefeld
Tel. 0521/106-3974
www.uni-bielefeld.de/soziw
soz.graduiertenkolleg@uni-bielefeld.de