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12. Europäischer Workshop zur Allgemeinen Gleichgewichtstheorie (Nr. 76/2003)
Bielefeld als Brennpunkt der internationalen Wirtschaftstheorie
Der Europäische Workshop zur Allgemeinen Gleichgewichtstheorie, der während seiner elfjährigen Geschichte unter anderem in Paris, Kopenhagen, Barcelona, Genf und Athen veranstaltet wurde, wird vom 30. Mai bis zum 1. Juni erstmalig in Deutschland stattfinden. Ausrichter ist das Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung (IMW) der Universität Bielefeld unter der Leitung von Professor Walter Trockel. Mehr als hundert junge Wirtschaftswissenschaftler aus über zwanzig Ländern präsentieren in Gegenwart renommierter Kollegen ihre neuesten Forschungsergebnisse aus verschiedenen Teilen der Wirtschaftstheorie. Im Mittelpunkt steht die Allgemeine Gleichgewichtstheorie. Sie ist der Analyse einer Volkswirtschaft in ihrer Gesamtheit gewidmet und berücksichtigt ausdrücklich alle Arten von Wechselwirkung der auf sämtlichen Märkten getätigten Aktionen.
Hauptprobleme bestehen dabei in der Berücksichtigung unterschiedlicher Informationen und strategischen Verhaltens von Marktteilnehmern, von Gütern, für die es keine Märkte gibt, oder mangelnden Wettbewerbs durch zu große Marktmacht einzelner Akteure. Zu den aktuellsten Anwendungsgebieten der Allgemeinen Gleichgewichtstheorie gehören Finanzmärkte und Umweltökonomik. Weitere Themen der Tagung sind dynamische Makroökonomik, Entscheidungstheorie und insbesondere Spieltheorie. Letztere geriet in Deutschland ins Blickfeld durch den Film "A Beautiful Mind" über das Leben des Spieltheoretikers John F. Nash. Er erhielt 1994 zusammen mit dem Bonner Reinhard Selten, von 1972 bis 1984 am Bielefelder IMW, den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Unter den Teilnehmern des Workshops sind international herausragende Wirtschaftstheoretiker wie Werner Hildenbrand (Bonn), Birgit Grodal und Karl Vind (Kopenhagen), Joseph Ostroy (Los Angeles) und Peter Bossaerts (Pasadena). Ein Höhepunkt der Veranstaltung wird der Plenarvortrag des 85jährigen Professors Leonid Hurwicz von der Universität von Minnesota, einer der Väter der mathematischen Wirtschaftstheorie, der am 30. Mai um 11.15 Uhr im Hörsaal 13 der Universität Bielefeld über den Zusammenhang zwischen Allgemeiner Gleichgewichtstheorie und dem Design von Institutionen referieren wird.
Mit Hilfe großzügiger Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Universität Bielefeld sowie regionaler Sponsoren wird Bielefeld für einige Tage zum Brennpunkt der internationalen Wirtschaftstheorie.
Weitere Informationen unter: www.wiwi.uni-bielefeld.de/~imw/get.
Kontakt: Prof. Dr. Walter Trockel, Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung der Universität Bielefeld, Telefon: 0521/106 5644.