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Öffentlicher Vortrag am 27. Mai: „Hitler ausstellen?“ (Nr. 93/2010)
Kolloquium „Geschichte und Öffentlichkeit“ in der Universität
Am Donnerstag, dem 27. Mai spricht Professor Dr. Hans-Ulrich Thamer, Historisches Seminar Universität Münster, in der Universität Bielefeld zum Thema „Hitler ausstellen? – Überlegungen zu einem Ausstellungsprojekt des Deutschen Historischen Museums“. Thamer referiert um 18 Uhr im Rahmen des Kolloquiums „Geschichte und Öffentlichkeit“ der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie im Hörsaal 16. Der Vortrag ist öffentlich.
Einer der wissenschaftlichen Schwerpunkte von Professor Thamer ist die Kulturgeschichte von Sammlungen, Ausstellungen und Museen. Vor diesem Hintergrund erarbeitet er zurzeit gemeinsam mit Kuratoren des Deutschen Historischen Museum Berlin die Ausstellung „Hitler und die Deutschen. Volksgemeinschaft und Verbrechen“, die ab 15. Oktober 2010 in Berlin zu sehen sein wird. Sein Vortrag wird sich ganz wesentlich mit der Frage beschäftigen, wie ein renommiertes Museum mit diesem sensiblen Thema umgehen kann und wie dieses Thema mit welchen Objekten museal für ein breites Publikum in Szene gesetzt werden kann.
Selbst 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sind Hitler und der Nationalsozialismus brisante Themen. Es bleiben Fragen: Wie war es möglich, dass das NS-Regime mit Hitler an der Spitze – verantwortlich für Krieg, Verbrechen und Völkermord – bis zum Schluss auf eine breite gesellschaftliche Akzeptanz in Deutschland bauen konnte? Warum waren so viele Deutsche bereit, ihr Handeln auf den „Führer“ auszurichten und somit die NS-Diktatur aktiv zu unterstützen?
Das Deutsche Historische Museum widmet sich in der Ausstellung dem Wechselverhältnis zwischen der „Volksgemeinschaft“ und ihrem „Führer“. Gezeigt wird das Ineinandergreifen von organisierter Gewalt und Faszination des Nationalsozialismus in seiner Zeit sowie vom Aufbau einer ganz auf die Person Hitler zugeschnittenen Diktatur und einer sich selbst mobilisierenden Gesellschaft, die dem „Führer“ entgegen gearbeitet hat. Die Ausstellung thematisiert die große Popularität des NS-Diktators und seine langen Schatten, die bis in die Gegenwart reichen.
Im Kolloquium „Geschichte und Öffentlichkeit“ stellen Referentinnen und Referenten aus ganz unterschiedlichen beruflichen Zusammenhängen wie Museum, Archiv, Verlag, Fernsehen, Hörfunk und Zeitungen regelmäßig ihre Tätigkeitsbereiche und ihre besonderen Zugänge zum Fach Geschichte vor.
Kontakt:
Dr. Jürgen Büschenfeld, Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Tel.: 0521 106-3201
E-Mail: juergen.bueschenfeld@uni-bielefeld.de