BLOG Zentrum für Ästhetik
Öffentlicher Vortrag zum Thema Musik und Gehirn
Apollos Gabe – Wie Musizieren das Gehirn verändert
Musizieren auf professionellem Niveau ist eine der schwierigsten menschlichen Leistungen. Überaus komplizierte Bewegungen müssen mit höchster zeitlicher Präzision unter der unerbittlichen Kontrolle des Gehörs sehr genau ausgeführt werden.
Junge Musiker haben bis zur Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule im Durchschnitt 10.000 Stunden am Instrument verbracht. Mit dem Erwerb dieser Spezialfertigkeiten verändert sich auch das Gehirn. Zentren, die für das Hören oder Bewegen zuständig sind werden größer, die Vernetzung nimmt zu und die Nervenfaserbahnen im Gehirn werden dicker. Diese Neuroplastizität ist zwar in der frühen Jugend am stärksten ausgeprägt, aber findet sich auch noch bei Erwachsenen, die in höherem Alter beginnen, ein Instrument zu spielen. In meinem Vortrag werde ich die unterschiedlichen Formen der Gehirn-Anpassungen bei jungen und älteren Musikern zeigen, die Vorteile davon darlegen (z.B. Vorbeugung von Demenz) aber auch Nachteile. So kommt es bei einem kleinen Teil der Berufsmusiker zum Verlust der feinmotorischen Kontrolle auf dem Höhepunkt der Karriere, ein Schicksal das z.B. Robert Schumann ereilte.
Eine Veranstaltung des Vereins für Freunde und Förderer des ZiF aus der Vortragsreihe Kunst trifft Wissenschaft.
Termindetails
25. Oktober 2017, 18:00
Plenarsaal des ZiF
(Methoden 1, 33615 Bielefeld)