Gleichstellungsblog
Wandbild „Uni Alltag - Frauen an der Universität“ an neuem Ort
Neue Internetseite dokumentiert Geschichte des Kunstwerks von Cecilia Herrero-Laffin
Von Jutta Grau
Seit 2009 zierte ein Wandbild, das Szenen unterschiedlicher Bereiche von Arbeit an der Universität zeigt, die Stadtbahnhaltestelle „Universität“. Aufgrund des geplanten Abrisses des Parkhauses an der Haltestelle verschwand das Bild 2022 zunächst aus der Öffentlichkeit. Im Juni wurde es nun feierlich wiedereröffnet, an seinem neuen Ort im Treppenaufgang des Gebäudes X.
Das Wandbild der argentinischen Künstlerin Cecilia Herrero-Laffin entstand 2009 auf studentische Initiative hin. Finanziert wurde es von verschiedenen Institutionen der Universität – AStA, Rektorat, Gleichstellungsbeauftragte, Universitätsgesellschaft Bielefeld, dem Zentrum für Ästhetik und mobiel. Das Ziel der Installation war es seinerzeit, den sexistisch-diskriminierenden Werbeplakaten genau an dieser Wand mit zum Teil homophoben und rassistischen Inhalten mit Kunst zu begegnen.
Für die aufgrund der Wettereinflüsse notwendige Restaurierung stellten die Erstfinanzierenden nun erneut Gelder zur Verfügung. In Kooperation von Gleichstellungsbeauftragter, dem Zentrum für Ästhetik und einem Seminar aus der Bild- und Kunstgeschichte zum Thema Kuratieren ist es dann gemeinsam mit der Künstlerin gelungen, im Treppenaufgang gegenüber dem Haupteingang des X-Gebäudes einen neuen Platz für das Wandbild zu finden.
Zur feierlichen Wiedereröffnung mit dem musikalischen Duo #woman im Foyer des X-Gebäudes kamen Akteur*innen der ersten Stunde und andere Interessierte und haben sich gemeinsam in einem von der Kunsthistorikerin Dr. Anja Herrmann moderierten Künstlerinnengespräch an die damalige Entstehungsgeschichte und Funktion des Wandbildes erinnert. Letztere ist nachzulesen auf dem Genderportal:
https://www.uni-bielefeld.de/uni/profil/gleichstellung/nachgelesen/uni-alltag/
Die Veröffentlichung der neuen Internetseite war Bestandteil des Re-Launches.
Die beiden Mitinitiatorinnen des Wandbildes, die ehemaligen Studentinnen Karin Griffiths und Re-Son Jung aus dem Café Anaconda waren auf dem Podium sichtlich erfreut, dass das Wandbild über die Jahre gerettet wurde und nun integraler Teil der Uni-Architektur wurde. Für sie war der damals durchaus herausfordernde Weg der Umsetzung in den Gremien der Universität eine – auch persönlich – wichtige politische Erfahrung.
Für die Künstlerin Cecilia Herrero-Laffin war das Projekt 2009 vor allem eine künstlerische Herausforderung, wie sie auch auf der Internetseite schildert. Sie schätzt nach wie vor die kooperative Form der Entstehung sehr, die ihr inzwischen bei vielen künstlerischen Projekten fehle. Alle Anwesenden wünschten sich mehr „Kunst am Bau“, um manche Betonwüsten bunter zu machen.